Was für ein Zirkus! CIRCUS OF FOOLS im Interview

Find the English version of this interview here.

Es gibt ein paar Bands, die mir über die Jahre wirklich ans Herz gewachsen sind und eine davon ist CIRCUS OF FOOLS. Als klar wurde, dass die sympathisch-verrückten Clowns ihren Weg nach Halle finden würden, bestand für mich kein Zweifel: Nichts wie hin da! Die Arbeit mit den Clowns, vor allem an einer kleinen Video-Reihe für ihren Youtube-Kanal, hat mir viel Spaß bereitet. Umso mehr freue ich mich, dass ihr nun das Interview lesen könnt!

Und vergesst nicht die neue CIRCUS OF FOOLS Single Our Digital Drug zu hören!

Shieldmaiden’s Voice: Was sollte man über euch wissen, bevor man euch zum ersten Mal hört?

Tim: Muss man überhaupt etwas wissen? [lacht]

Dome: Wir sind crazy!

Tim: Ich denke, dass es gar nicht notwendig ist, etwas über eine Band zu wissen, bevor man sie zum ersten Mal hört. Gerade bei einer Band, wie CIRCUS OF FOOLS ist es sogar eher schlecht, wenn man vorher zu viel sagt, weil die Leute dann eine bestimmte Erwartungshaltung haben, die wir eh nicht erfüllen. Wir sind keine Band, die sich irgendwelchen Genres unterordnet, sondern wir sind einfach CIRCUS OF FOOLS.

Dome: Je weniger man über uns weiß, desto besser. Und wir sind crazy!

SV: Warum ist euch die kritische Adaption aktueller Themen wichtig?

Tim: Ich bin der grundsätzlichen Meinung, dass Bands immer auf eine gewisse Art politisch sind. Selbst eine Party-Band ist politisch, indem sie den Zuhörenden vermittelt, es gäbe etwas zu feiern. Gerade dadurch, dass die Musik eben politisch ist, kann man auch Sachen umsetzen, die einen bewegen. Unsere Musik befasst sich immer mit den Dingen, die uns sehr beschäftigen.

SV: Welchen Einfluss hatte die Pandemie auf die Themenfindung für und die Arbeit an dem kommenden Album?

Tim: Das würde ich aufteilen in die Arbeit an den Themen und die Arbeit an der Musik, denn so haben wir das bandintern auch gemacht. Thematisch hatte es definitiv einen Einfluss. Aspekte, wie der zwischenmenschliche Umgang und auch das Verhältnis zur modernen Technologie, haben dort eine Rolle gespielt. Wir haben gesehen, dass die Menschen extrem egoistisch auf eine quasi nonexistent Zukunft hinarbeiten. Die Zerstörung, die die Menschheit jetzt begeht, wird ja in Zukunft das bestimmende Thema sein. Das hat man in der Pandemie besonders stark gemerkt, weswegen das natürlich einen starken thematischen Einfluss auf die Umsetzung der Geschichte hatte.

Dome: Die Arbeit auf der musikalischen Seite war auch sehr spannend. Wir waren in verschiedenen Städten zerstreut, weswegen es auch ohne die Pandemie ein notwendiger Schritt gewesen wäre, dass man einen Weg findet diese Prozesse zu absolvieren, ohne, dass alle anwesend sind. 

Der Online-Arbeitsprozess hat sich aber dann doch als sehr flüssig erwiesen. Einer hatte den Bildschirm, also quasi die „Macht“ während der Arbeit, und wir haben dann zu viert die Songs geschrieben. Das hat wirklich gut funktioniert!

SV: Welche Innovation konntet ihr durch die professionellere Produktion umsetzen, die vorher so für euch nicht möglich war?

Dome: Wir haben eigentlich immer alles gemacht, worauf wir Lust hatten, nur jetzt klingt es eben deutlich besser!

Tim: Wenn man etwas selbst produziert, dann hat man immer nur das vor Augen, was einen gerade selbst beschäftigt. Jemand, der das professionell macht und sich noch kein halbes Jahr mit den Songs beschäftigt hat, hat nochmal einen frischeren Blick auf die Musik und kann andere Impulse geben. 

Bei den letzten Alben habe ich immer die Aufnahmen geleitet, was natürlich sehr stressig ist. Jetzt konnte ich viele Elemente an andere Personen abgeben und mich voll auf meinen Gesang und meine Texte konzentrieren. Das wäre nicht gegangen, wenn ich nebenbei beispielsweise noch Gitarrentracks hätte editieren müssen. Wir haben das Daniel Hildebrand, unserem Pre-Production-Leiter, und Christoph Wieczorek und seinem Team hier bei Sawdust Recordings zu verdanken.

SV: Was hat sich bei euch seit dem letzten Album am Meisten verändert?

Dome: Wir stecken viel mehr Zeit in die Band. Es hat auch eine ganze Weile, etwa 2 Jahre, gebraucht, bis wir bereit waren hier ins Studio zu gehen. Hinzu kommen dann noch Aufnahmen für das Schlagzeug und die Chöre, die wir extra machen. Bisher war es so, dass wir ein Album aufgenommen haben, wenn wir dachten, dass wir genug taugliche Songs hatten. Diesmal haben wir wirklich über einen langen Zeitraum geplant, was die nächsten Schritte sind, welche Songs es aufs Album schaffen und deswegen fühlt es sich auch professioneller an. Selbst, wenn wir nicht im Studio gewesen wären, wäre das Resultat deutlich professioneller gewesen als alles, was wir bisher gemacht haben. Die Zusammenarbeit in der Band wird auch dadurch neu geprägt, dass wir mit Tammy eine neue Sängerin haben.

SV: Was wollt ihr mit dem neuen Album erreichen?

Tim: In erster Linie wollen wir ein Album erschaffen, das durch ein Gesamtkonzept getragen wird. Dies schließt Musik, Texte, generelles Design und Videomaterial ein. Es soll das repräsentieren, wofür wir als CIRCUS OF FOOLS stehen. Jeder Einzelne von uns hat seinen Bereich, welcher der jeweiligen Person wichtig ist und das fügt sich dann in diesem Gesamtkonzept zusammen. Ich glaube, dass wir das geschafft haben. Das Album ist ein sehr rundes Ding, oder eben ein eckiges Ding, je nachdem, ob man es schon aufgemacht hat oder nicht [lacht]. Es ist sehr ausgereift und das war uns ein wichtiges Anliegen. 

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist, damit sehr viele Menschen zu erreichen und mal einen Schritt in die große, weite Welt machen zu können. Die Menschen sollen dadurch sehen, dass wir was zu sagen haben und wir erhoffen uns natürlich auch Auftritte auf größeren Festivals. Es ist unser aller Traum auf Bühnen zu stehen, auf denen die Leute das ganze Bild vor sich haben und wo wir uns nicht ständig gegenseitig auf die Füße treten.

SV: Das Album wurde ja durch ein Crowdfunding möglich gemacht. Wie kann man euch denn jetzt bei der Umsetzung der eben genannten Ziele zusätzlich noch unterstützen?

Tim: Merch kaufen!

Dome: Und natürlich auch das Album, wenn es dann draußen ist! Ansonsten ist es für die Algorithmen in der heutigen Zeit wichtig, dass man auf Social Media aktiv bleibt. Ein „Gefällt mir“ hilft da wirklich viel.

Tim: Die Leuten nutzen auch sehr viel Spotify und wenn man da seinen Lieblingssong in die Playlist packt, dann bringt das echt viel!

SV: Wenn ihr jetzt noch eine Sache loswerden könnt, die wir noch nicht besprochen haben, welche wäre es?

Dome: Ich will ein Dankeschön an dich loswerden, dass du jetzt zum dritten Mal hier bist!

Tim: Auf jeden Fall herzlichen Dank, dass du diese Produktion mit begleitet hast und dafür gesorgt hast, dass die Nachwelt auch sehen kann, wie es hier abgelaufen ist!

Tja, was soll ich sagen? Das hat wirklich viel Spaß gemacht! Das Ergebnis meiner Besuche bei der Studioproduktion des neuen CIRCUS OF FOOLS Albums könnt ihr bald auf dem bandeigenen Youtube-Kanal anschauen!

Bis dahin solltet ihr euch unbedingt überlegen, ob ihr nicht schonmal Karten für die große Geburtstagsfeier der Clowns besorgen wollt. Diese findet am 26.11.22 in Reutlingen statt und Tickets gibt es hier.

CIRCUS OF FOOLS 2022; Pic provided by CoF/Bleeding Nose Records

1 Kommentar zu „Was für ein Zirkus! CIRCUS OF FOOLS im Interview

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