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Man kann sicherlich vieles über die Metalszene und insbesondere die Power Metal Szene sagen, aber einen Mangel an Bands mit irgendwelchen (Fantasie-)Konzepten gibt es nun wahrlich nicht. Da ist es doch erfrischend, wenn man mal eine Band trifft, die sich was ganz neues überlegt hat. TERRA ATLANTICA verbinden fantastische Geschichten mit einem Hauch maritimen Flairs und begeisterten damit auf dem Helmfest die Besucher. Lest nun im Interview, woher ihre Ideen kommen, was sie sich für ihre Zukunft wünschen und wie international ihre Fangemeinde ist.
Vielen Dank auch an lightinmirror.de für die wundervollen Bilder!

Shieldmaiden’s Voice: Wenn ihr euren Musikstil in drei Worten beschreiben müsstet, welche wären es?
Nico Hauschildt: Power Metal!
SV: Das sind schonmal zwei!
Tristan Harders: „Abenteuerlich“ würd ich noch sagen.
SV: Also „Abenteuerlicher Power Metal“?
[allgemeine Zustimmung der Bandmitglieder]
SV: Gibt es Songs, Alben oder Künstler, von denen ihr sagen würdet, dass die euch maßgeblich beeinflusst haben?
Tristan: RHAPSODY, EDGUY, AVANTASIA, auch wenn es quasi das gleiche wie EDGUY ist und GLORYHAMMER auf jeden Fall auch.
SV: Ich fand, dass ihr auch ein bisschen nach FREEDOM CALL klingt…
Tristan: Ja, das sagen auch sehr viele! Aber wir würden das jetzt nicht zu unseren Einflüssen zählen.
SV: Was sind generell eure Inspirationen, wenn ihr Musik schreibt?
Tristan: Da würde ich eigentlich das sagen, was ich gerade schon gesagt habe…
SV: Ihr habt ja aber schon mehrere Alben mit unterschiedlichen Themen herausgebracht, von denen ich jetzt gern wüsste, wie ihr auf sie gekommen seid.
Dawid Wiecrzorek: Das letzte Album hat Tristan geträumt. Kein Scherz!
Tristan: Das stimmt. Die Thematik ist ja an sich ähnlich. Es geht um eine fiktionale Welt, in der Atlantis wieder auferstanden ist und diese Story zieht sich durch alle drei Alben. Die Geschichte kann man auch auf unserer Website nachlesen!
Ich schreibe die Songs fast alle selbst und meistens sind es emotionale Geschichten, die ich da verarbeite. Sie sind eben nur ein bisschen umgearbeitet und zu Fantasie-Geschichten gemacht worden.
SV: Was hat euch dazu veranlasst zu sagen: „Wir gehen raus und machen mit den Leuten eine kleine Märchenstunde!“?
Tristan: Ich bin ein großer Fan von Konzeptalben. Mir gefallen besonders die Alben sehr gut, durch die sich eine Geschichte durchzieht, sodass das alles auch irgendwie verbunden ist. Ich find die Dramatik dieser Alben auch richtig genial!
Nico: Da wir von der Küste und aus Hamburg kommen, ist es irgendwie naheliegend, dass wir irgendwas Nautisches machen. Mit dem Konzept, was wir uns vorgestellt hatten, gab es noch keine Band, sodass man diese nautischen Aspekte mit dem Fantastischen sehr gut kombinieren konnte.

SV: Euer Album Beyond the Borders hatte ja einen höheren orchestralen Anteil als seine Vorgänger. Habt ihr da nicht Angst, dass ihr für eine Metal Band zu soft klingt?
Tristan: Das wurde uns schon häufig vorgeworfen, dass wir zu weich sind und wenn wir auf Festivals spielen, dann spielen da auch viele Death Metal Bands, die dann bestimmt ein bisschen über uns lachen. Uns ist das aber völlig egal.
Dawid: Den Fans ist das ja egal. Es sind heute sogar welche aus Frankreich angereist!
Nico: Wenn man das Orchester weglassen würde, wäre es sehr klassischer Power Metal.
Julian Prüfer: Wir machen einfach die Musik, die wir gerne hören würden!
Tristan: Das Orchester ist auch einfach wichtig für die Emotionen, die wären sonst nicht dabei.
SV: Warum die Leute euch hören und zu euren Auftritten kommen?
Nico: Ich denke, wir unterscheiden uns von vielen anderen Power Metal Bands dadurch, dass wir versuchen eingängig zu sein, aber trotzdem die altbekannten Strukturen etwas aufbrechen wollen. Trotz allem behalten wir aber den Stimmungsfaktor bei. Die Leute können bei uns immer so viel mitsingen, wie sie wollen!
Dawid: Live haben wir aber auch super viel Spaß! Uns wird immer wieder gesagt, dass wir live richtig abgehen und dabei trotzdem authentisch sind.
SV: Wo würdet ihr euch in fünf bis zehn Jahren sehen?
Dawid: Ganz klar: Vorband von METALLICA! [wir lachen]
Tristan: Unser Ziel ist es, demnächst auch auf größeren Festivals zu spielen, wenn es geht. Das Rockharz wäre beispielsweise ein gutes Ziel. Wenn es geht, wollen wir nächstes Jahr auch ein neues Album herausbringen. Das letzte Album lief ziemlich gut und darauf würden wir gerne aufbauen. Dieses Jahr waren wir auch auf Tour mit GRAILKNIGHTS und VICTORIUS, was uns sehr viel Spaß gemacht hat und das würden wir gerne nochmal machen! Vielleicht auch mit anderen Bands. Falls jemand da draußen noch eine Band für eine Tour sucht, wir hätten Bock!
Nico: Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass wir es cool finden, wenn wir vor Bands spielen, die wir selbst gern hören. Heute vor FIREWIND zu spielen, war ja mal richtig genial! Häufig ähneln sich ja die Musikstile und so können wir neue Fans dazu gewinnen.

SV: Wie kann man euch dabei am Besten unterstützen?
Tristan: Man kann online auf jeden Fall unsere Alben kaufen oder auch unseren Merch allgemein. Man kann uns bei Festivals vorschlagen, man kann uns weiterempfehlen, uns streamen oder generell einfach hören und uns auf Social Media folgen. Letzteres hilft unserer Reichweite enorm! Wir haben das letzte Album auch durch Crowdfunding unterstützen lassen, was auch ganz gut funktioniert hat, aber wir wissen noch nicht, ob wir das wieder so machen. Falls wir das machen, wäre das ebenfalls ein guter Weg, um uns zu unterstützen!
SV: Wenn ihr einen Wunsch für die Zukunft hättet, welcher wäre es?
Tristan: Berühmt werden! [lacht]
Nico: Auf Wacken spielen, auf dem Rockharz spielen…
Dawid: Eine Europatour spielen!
Tristan: Generell bekannter zu werden ist, denke ich, ein wichtiges Ziel für uns und größere Festivals zu spielen, würde mir erstmal schon reichen!
SV: Wenn ihr den Fans, die ihr habt und die ja offensichtlich weite Wege für euch auf sich nehmen, eine Nachricht zukommen lassen könntet, welche wäre es?
Tristan: Ich würde mich sehr gerne bei den Fans bedanken, die diese Wege zurücklegen, um uns zu sehen. Letztes Jahr hatten wir auch welche aus Frankreich, heute waren welche aus Finnland dabei und für unseren nächsten Gig wurde mir schon angekündigt, dass Fans aus Mexiko da sein werden! Da bin ich sehr beeindruckt! Vielen Dank, dass ihr uns so unterstützt!
Eine so sympathische Band kann man doch nur gut finden! Wenn auch ihr sie unterstützen wollt, dann hört sie euch an und empfehlt sie weiter, wenn euch die Musik gefällt. Wenn euch die Musik nicht gefällt, dann empfehlt sie doch einfach an Menschen weiter, die ihr nicht leiden könnt!
Ein weiteres Interview vom Helmfest befindet sich noch in der Pipeline, seid also gespannt!


1 Kommentar zu „Hamburg’s nautische Klänge – Ein Interview mit TERRA ATLANTICA“