Geschichtsstunde mal anders – SERENITY in Leipzig

Find the English version here.

Wusstet ihr eigentlich, dass ich früher unbedingt Archäologin werden wollte? Ich fand Geschichte als Kind schon immer unheimlich spannend und auch wenn es mich letztlich doch nicht in dieses Aufgabenfeld gezogen hat, ist die Faszination doch irgendwie geblieben. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich Musik mit historischen Themen so sehr liebe… Eine Band, die sich in diesem Kontext für mich stets besonders hervorgetan hat, sind SERENITY. Auf ihrer Tour gab es am 17.02. einen Stop in Leipzig, den ich mir natürlich entgehen lassen konnte! Mit dabei waren auch TEMPERANCE, TULIP und FLOWERLEAF.

Danke an dieser Stelle an Stefan Bollmann, der mich diesmal wieder unterstützt hat. Schaut doch mal auf seinem neuen Instagram-Profil @mainlyguitars vorbei!

SERENITY @Hellraiser Leipzig; Pic by Stefan Bollmann/@mainlyguitars (c) 2024

FLOWERLEAF

Gleich zu Anfang muss ich gestehen, dass ich das Set, das ohnehin sehr kurz war, zur Hälfte verpasst habe. Wenn man Interviews macht, verzögern sich leider manchmal die Abläufe.

Stilistisch spielt die Gruppe um Frontfrau Vivs Takahashi einen cleanen und soliden Symphonic Metal, der sicherlich dem breiten Geschmack der Anwesenden entsprochen haben dürfte. 

Mich hat es leider nicht wirklich abgeholt. Im Bereich des Symphonic Metal ist die Konkurrenz enorm groß und derzeit sind FLOWERLEAF für mich noch nicht in der Lage sich hier musikalisch abzusetzen. Wenn die Band etwas findet, das sie wirklich einzigartig macht und herausstechen lässt, kann das wirklich gut werden. Aktuell fehlt mir das noch. Auch war der Band der einzelnen Bandmitglieder etwas verhalten, was aber sicherlich mit wachsender Live-Erfahrung noch besser wird. Ich werde die Band mal ein bisschen beobachten und schauen, wie sie sich entwickeln. Dann wird mein Eindruck sich bestimmt nochmal ändern!

FLOWERLEAF @Hellraiser Leipzig; Pic by Stefan Bollmann/@mainlyguitars (c) 2024

TULIP

Unter den eben aufgezählten Vorzeichen waren meine Erwartungen an TULIP aber umso höher. Die Band aus Texas war mir vorher auch noch nicht bekannt, sodass ich hier gleich etwas überrascht wurde!

Auch TULIP spielen Symphonic Metal, der stellenweise durch fast Metalcore-artige Stilelemente ergänzt wird. Die Mischung war echt interessant und hat mich auch sehr angesprochen. Die Band wirkte auf der Bühne auch schon mehr zuhause, sodass die transportierte Energie sich für mich gleich wesentlich besser angefühlt hat. 

Einzig das Cover von KATY PERRY’s Dark Horse war mir etwas zu viel. Wenn man ohnehin nicht viel Zeit hat, sollte man meiner Meinung nach eher die eigenen Songs präsentieren als Songs anderer Künstler zu covern.

TULIP @Hellraiser Leipzig; Pic by Stefan Bollmann/@mainlyguitars (c) 2024

TEMPERANCE

Mächtig ging es dann aber mit TEMPERANCE weiter. Die italienisch-amerikanische Band eröffnete ihr Set mit Daruma und bewies mir einmal mehr, warum ich sie so gern höre! Neben der lockeren Art und Weise aufzutreten, zeigen alle Bandmitglieder einfach so einen großen Spaß an ihrer Kunst, dass man einfach mitmachen muss.

Das Set war eine wundervolle Mischung aus bekannten Songs der Band, wie etwa Diamanti, und auch den Songs des aktuellen Albums Hermitage – Daruma’s Eyes Pt. 2, wie etwa Welcome to Hermitage. Wer Symphonic Metal mag, der kann einfach an TEMPERANCE nicht vorbei! Von der Stimmgewalt über das gute Songwriting bis hin zur simplen Freude an der Musik, wird einem hier einfach alles geboten. Einfach nur super!

TEMPERANCE @Hellraiser Leipzig; Pic by Stefan Bollmann/@mainlyguitars (c) 2024

SERENITY

Ich habe es im November, anlässlich der POWERWOLF-Show, schonmal gesagt, aber SERENITY sind einfach eine Herzensband für mich. Das bedeutet natürlich aber auch, dass ich entsprechende Anforderungen an einen Auftritt stelle…

Der langerwartete Headliner des Abends um Sänger Georg läutete das etwa 1,5h Set gebührend mit dem Song The Fall of Man ein. Das aktuelle Album, Nemesis AD, ist ja auch quasi eine musikalische Geschichtsstunde und so haben alle Anwesenden sicher auch noch etwas dazugelernt!

SERENITY @Hellraiser Leipzig; Pic by Stefan Bollmann/@mainlyguitars (c) 2024

Musikalisch war hier an dem Abend viel zu holen, immerhin habe ich ich das erste Mal bewusst Velatum live gehört! Wem es nichts sagt: Das war die erste Single, zu der es ein Video gab und das ist so lang her, dass Georg noch Haare hatte!

Besonders schön empfand ich auch die gemeinsame Performance von Souls and Sins, für die TEMPERANCE-Sänger Michele nochmals den Weg auf die Bühne fand. 

Unkonventionell dagegen war ein kleines, eingebautes Acoustic-Set, das FALLEN SANCTUARY’s Broken Dreams und meinen persönlichen Lieblingssong vom aktuellen Album Soldiers under the Cross enthielt. Es hat mich von der Stimmung her sehr an ihren Auftritt im Hard Rock Cafe in Innsbruck 2019 oder auch an ihre Memoria-Platte erinnert. Wer bei diesen Gelegenheiten nicht selbst dabei sein konnte, hat so auch die Möglichkeit das Memoria-Feeling wenigstens etwas mitzubekommen!

SERENITY @Hellraiser Leipzig; Pic by Stefan Bollmann/@mainlyguitars (c) 2024

Aus den eher getragenen Acoustic-Sets stimmungsmäßig wieder rauszuholen ist ja immer schwierig, aber das hat die Band sehr gut gelöst, indem sie mit Legacy of Tudors wieder die Partystimmung anheizten.

Alles in allem war es wieder ein unheimlich wundervoller Abend mit einer Band, die mich immer wieder zum Lachen und Träumen bringt und für dich ich jederzeit gern wieder irgendwohin fahre!

SERENITY @Hellraiser Leipzig; Pic by Stefan Bollmann/@mainlyguitars (c) 2024

1 Kommentar zu „Geschichtsstunde mal anders – SERENITY in Leipzig

Hinterlasse einen Kommentar

search previous next tag category expand menu location phone mail time cart zoom edit close