Wir machen es auf unsere Art – Ein Interview mit Nils Molin von DYNAZTY

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Vergesst nicht, auch die Tagesberichte vom Rockharz 2024 zu lesen: Tag 1, Tag 2, Tag 3 und Tag 4!

Irgendwie kann ich mich dieser Tage nicht von den schwedischen Bands losreißen… Zum Glück gibt es da mehr als genug, sodass ich fast grenzenlosen Nachschub habe. Eine dieser Bands sind DYNAZTY. Sänger Nils Molin hat sich während des Rockharz ein bisschen Zeit genommen, um ein paar Fragen zu beantworten. Lest jetzt, wie er mit Druck umgeht, was er nicht über neu erscheinende Musik sagt und welche ratschlage er für junge Nachwuchsmusiker hat.

Danke auch an lightinmirror.de für diese genialen Bilder! So sieht Haar-ografie aus!

DYNAZTY @Rockharz 2024; Pic by lightinmirror.de (c) 2024

Shieldmaiden’s Voice: Wenn du jemandem, der noch nie Metal gehört hat, DYNAZTY’s musikalischen Stil beschreiben müsstest, was würdest du sagen?

Nils Molin: Wow… Ich würde sagen, dass es Metal ist mit Fokus auf Melodien, Songwriting und technischer Performance.

SV: Was ist etwas, was ihr mit eurer Musik ausdrücken wollt?

Nils: Ich denke, dass wir einfach versuchen Musik zu schreiben, die uns selbst erfreut und wenn wir das schaffen, werden viele Leute das auch fühlen. Wenn wir Konzerte, Festivals oder Touren spielen, wollen wir nur, dass das Publikum eine gute Zeit hat, wenn man zu unseren Shows kommt. Wir legen viel wert darauf, dass die Leute eingebunden werden und während der Show mit klatschen, singen und insgesamt einfach eine gute Zeit haben. 

SV: Was sind deine wichtigsten Inspirationen, die es dir ermöglichen, genau das zu erreichen?

Nils: Ich habe im Heranwachsen die ganzen klassischen Hard Rock und Heavy Metal Bands gehört und für mich persönlich sind sie alle ein enorme Inspiration. Es gibt so viele verschiedene Sänger, Songwriter und Performer, die mich inspirieren. Ich denke, ich versuche auf ein level zu kommen, auf dem ich sagen kann, dass ich das gleiche mache, was sie damals gemacht haben. Oder, dass ich es auf meine Art mache!

SV: Seit eurem ersten Album 2009 habt ihr kontinuierlich neues Material produziert. An welchem Punkt habt ihr zuerst gedacht „Oh, ok, das funktioniert! Die Leute mögen das!“?

Nils: Das war eigentlich von Anfang an so, würde ich sagen. Die Leute mochten unsere Alben schon damals, auch wenn alles in kleinerem Umfang abgelaufen ist. Als wir 2016 Titanic Mass veröffentlichten, hatten wir in Skandinavien einen Hit bei den Metal Radios. Es war sehr offensichtlich, dass das den Leuten gefallen hatte. The Human Paradox war zu dem Zeitpunkt  auch der am meisten gewünschte Song bei einem großen finnischen Radiosender. Es waren also gar nicht die Radios als solche, die angefangen haben den Song zu spielen, sondern es waren die Leute, die den Song gefordert haben. Das war der Moment, in dem wir wirklich gemerkt haben, dass die Leute unsere Musik tatsächlich mögen. Seitdem haben wir darauf aufgebaut und weiterhin unser Ding gemacht. 

DYNAZTY @Rockharz 2024; Pic by lightinmirror.de (c) 2024

SV: Mit so einem Erfolg, den ich schon „kommerziellen Erfolg“ nennen würde, entsteht ja auch Druck und eine Art Erwartung, dass man noch weiter geht. Gibt es da für dich einen Punkt, an dem du sagen würdest „Das wird mir hier alles doch etwas zu viel…“?

Nils: Nein, bisher nicht, überhaupt nicht! Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Wenn man merkt, dass die eigene Musik eine positive Reaktion auslöst, dann bestärkt das und spornt es einen nur weiter an. Aber auf eine gute Art!

SV: Unter Druck entstehen anscheinend tatsächlich Diamanten! Wo wir aber gerade ohnehin bei Druck sind: Wenn man eurem bisherigen Verhalten traut, dann arbeitet ihr wahrscheinlich schon am nächsten Album. Gibt es etwas, was du uns dazu schon sagen kannst?

Nils: In dieser Sache haben wir uns bisher sehr bedeckt gehalten und nichts dazu gesagt. Ich denke, dass wir das auch noch ein bisschen so beibehalten werden. Ich kann aber sagen, dass wir in den letzten sechs Monaten sehr viel gearbeitet haben. Die Ergebnisse dessen werden sich bald zeigen. Es werden viele interessante Dinge passieren, so viel steht fest! Das ist auch nicht nur Gerede, das wird wirklich so kommen!

SV: Wenn du in die Zukunft schaust, was immer sie auch bringen mag, was ist etwas, woran sich die Leute bei dir mal erinnern sollen?

Nils: Dass ich immer ich selbst geblieben bin und dass wir uns als Band treu geblieben sind und niemals dem nachgegeben haben, was andere von uns verlangt haben. Immer auf dem Boden der Tatsachen bleiben, sozusagen! Ich möchte für das in Erinnerung bleiben, worauf ich selbst auch stolz bin. Ansonsten ist es wirklich schwer auf die Bühne zu gehen. Wenn man nicht an sich selbst glaubt, wird auch niemand anderes an einen glauben. Es ist ein bisschen wie in dem FRANK SINATRA Song I did it my Way oder „Wir haben es auf unsere Art getan“. Das ist die Art von Mentalität, die wir immer in der Band halten wollen, dass wir es auf unsere Art machen. 

SV: Was hilft dir dabei genau das zu erreichen? Ich kann mir vorstellen, dass es viele Leute gibt, die mit ihren Meinungen und Reviews zu euch kommen… Wie findet man da die goldene Mitte?

Nils: Es gibt immer und überall Trends. Viele Leute sagen immer „Ihr solltet euch auf Social Media fokussieren!“, „Ihr solltet aktiver auf TikTok sein!“, „Ihr solltet anfangen, Masken zu tragen!“ und solches Zeug… Es gibt teilweise sehr starken Druck auf uns aus den unterschiedlichsten Ecken, wo uns einem manche dann erzählen, wie man Songs schreibt und an diesem Punkt muss man das alles irgendwie ausblenden und sich auf die Vision des Ganzen fokussieren. Sonst wird es sehr unecht und es wird schwer zu verstehen, in welche Richtung man geht.

DYNAZTY @Rockharz 2024; Pic by lightinmirror.de (c) 2024

SV: Wie handhabt ihr das innerhalb der Band? Ihr seid ja viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Meinungen.

Nils: Wir wollen alle das Gleiche, die Band ist in diesem Bezug sehr einfach, weil wir alle die gleiche Vision haben. Wir machen das schon eine ganze Weile und wir wissen, was für uns funktioniert und was nicht. So ist das tatsächlich sehr einfach.  

SV: Lass uns vielleicht noch kurz bei der Zukunft bleiben: Was ist etwas, worauf sich eure Fans in diesem Jahr noch freuen können?

Nils: Neue Musik! Und Touren!

SV: Du hast ja anfangs auch gesagt, dass du selbst mit Metal-Musik aufgewachsen bist. Was würdest du jungen Menschen raten, die gerade selbst anfangen Musik zu machen?

Nils: Man kann da jetzt viele Sachen sagen, aber fokussiert euch auf die Musik. Alles weitere kann man machen, während man dabei ist. Irgendwo muss man aber anfangen. Wenn man eine Idee hat, etwas hat, was man machen will, aber niemand die Musik hören will, dann muss man sich nicht auf das Kaufen von Equipment oder eines Vans versteifen und auf Social Media aktiv sein. Fangt also mit der Musik an!

SV: Was ist etwas, das du in einem Interview schon immer mal gefragt werden wolltest, aber bisher noch nie gefragt wurdest?

Nils: Lustigerweise kommt diese Art Frage hin und wieder mal vor und ich habe nie eine Antwort darauf. Ich denke, ich habe einfach nichts spezifisches auf dem Herzen, über das ich reden will. 

SV: Ok, nun zur letzten Frage! Wenn du deinen Fans eine Sache sagen könntest, welche wäre es?

Nils: Danke für all euren Support! Danke, dass ihr unsere Musik hört und zu unseren Shows kommt. Ich freue mich schon sehr darauf, euch bald zu zeigen, woran wir gearbeitet haben!

Das war auch schon die erste Hälfte der Rockharz-Interviews! In den kommenden Tagen könnt ihr euch auf eine diverse Gruppe an Interviews freuen, die einige meiner LieblingskünstlerInnen enthält! Vielleicht so viel vorab: Je mehr Frauen, desto besser!

DYNAZTY @Rockharz 2024; Pic by lightinmirror.de (c) 2024

1 Kommentar zu „Wir machen es auf unsere Art – Ein Interview mit Nils Molin von DYNAZTY

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