Die, die Götter begraben – Ein Interview mit DELIVER THE GALAXY

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Mit ihrem in zwei Wochen erscheinenden Album Bury the Gods melden sich die Melodic Death Metaller von DELIVER THE GALAXY fulminant zurück. Im Interview verraten Sänger Matze und Gitarrist Rocky was sie inspiriert, was es mit dem wahrhaft schicken Album-Cover auf sich hat und wie ihr 10-Jahres-Plan aussieht. Kleiner Spoiler vorab: SEK-Outfits sind Out, Sumerer sind In!

Vielen Dank auch wieder mal an lightinmirror.de für die fantastischen Bilder! Du bist die Beste! 

Shieldmaiden’s Voice: Was unterscheidet euch von anderen Bands eures Genres?

Matze: Das Science-Fiction-Setting ist ja nicht mehr so einzigartig, wie es mal war, aber ich denke, es ist die Mischung aus dem, was aktuell modern ist. Bei den ersten Alben waren es vorwiegend Einflüsse von IN FLAMES, AMON AMARTH und vergleichbaren Bands wichtig, aber es sind auch Bands wie PARKWAY DRIVE und WHILE SHE SLEEPS hinzugekommen. Natürlich kommt der Old School Death Metal auch immer wieder mal durch.

Rocky: Im großen und ganzen denke ich, dass wir mit dem neuen Album unseren Stil gefunden haben und auch dadurch alleinstehend sind. Wir können die großen Idole außen vor lassen und einfach Musik schreiben, die wirklich wie DELIVER THE GALAXY klingt. 

SV: Was inspiriert euch am meisten?

Rocky: Für mich waren es in erster Linie immer die präastronautischen Dinge, die mich immer inspiriert haben. Beim neuen Album gab es die ein oder andere Initialzündung, da gab es ja auch zuerst das Design. Wir haben den Rest dann drumherum gebaut und es war anscheinend auch immer so ein Konzept, was wir verfolgt haben.

Matze: Es ist immer eine Mischung aus allem. Mal hat man ein Thematik, die einen wirklich begeistert, wo man sich vorstellt, wie die Aliens wie in „Independent’s Day“ auf der Erde landen, und mal sind es auch persönliche Erlebnisse, die man verarbeitet. So kommen die Inspirationen aus vielen verschiedenen Richtungen. 

SV: Bury the Gods, euer neues Album, erscheint am 30.08. und das hat ja auch so ein mesopotamisch wirkendes Cover. Was hat es damit auf sich?

Rocky: Ganz richtig, es ist sumerisch angehaucht. Ich habe dem Wappenschmied [der Grafikdesigner; Anm.d.Red.] den Auftrag erteilt, er solle doch dahingehend mal bitte ein Albumcover erstellen und das hat er dann auch gemacht. Ich habe auch Matze gefragt, was er von der ganzen Sumerer-Thematik hält und er fand das auch gut! Wir können halt selber nicht malen, beziehungsweise können wir das schon, aber dann sieht es eben scheiße aus [wir lachen]. Es ging halt in diese Richtung und wir sind sehr zufrieden damit.

SV: Inwieweit unterscheidet sich Bury the Gods von euren anderen Alben?

Matze: Der erste Unterschied liegt im Songwriting und in der Tatsache, dass wir den Produzenten gewechselt haben. Das hat da sehr mit reingespielt. Am Schlagzeug hatten wir zudem einen Besetzungswechsel, was wieder neue Einflüsse mit sich gebracht hat. Dann haben wir nach der Corona-Pause drei Jahre nach der letzten Veröffentlichung wieder angefangen mit dem Songwriting und in diesen drei Jahren ist mit jedem von uns enorm viel passiert. So ein Album ist ja letztlich immer auch ein Zeitzeugnis und dementsprechend ist der Unterschied zu Project Earth und The Journey schon automatisch gegeben. 

SV: Der 30.08. ist ja auch der Tourbeginn mit ASENBLUT. Was sind dabei eure persönlichen Highlights? Worauf freut ihr euch am meisten?

Matze: Ich freue mich sehr auf den Hellraiser in Leipzig! Da habe ich viele Konzerte besucht und wirklich coole Abende hatte, bei denen man sich gewünscht hat, man könnte dort mal selbst spielen. Das wird definitiv mein persönliches Highlight!

Rocky: Ich muss ein bisschen überlegen, denn ich habe in der Vergangenheit viele Clubs mit meiner anderen Band OCEANS bespielt, die wir jetzt auch anreisen. Aber ich denke, dass mein persönliches Highlight sein wird, dass wir diese Live-Routine wieder bekommen. In den ersten zwei Shows wird es vielleicht noch ein bisschen holpern, aber danach ist man komplett drin und dann macht es richtig großen Spaß. Darauf freue ich mich sehr, diese Routine, dieses Musikerleben on the road.

SV: Was ist etwas, was eure Auftritte besonders sehenswert oder einzigartig macht?

Matze: Die technischen Probleme! [Wir lachen] Es ist sehr offensiv und geht gut nach vorne. Als Sänger ist es in erster Linie meine Aufgabe, das Publikum auch mitzunehmen und wenn wir gerade keine technischen Probleme haben, fällt mir das auch leichter. 

Rocky: Wie man gesehen hat, haben wir das Live-Konzept geändert. Wir haben uns zur The Journey-Zeit in die SEK-Outfits gequält und haben die jetzt abgelegt, was das live wesentlich entspannter für uns macht. Man ist dadurch in den Bewegungen nicht mehr so gesperrt und kann dadurch live wesentlich mehr Energie transportieren. Das überträgt sich einfach! Keine Ahnung, ob das deine Frage jetzt beantwortet…

SV: Naja, wenn man euch vorher schonmal live gesehen hat, kann diese optische Veränderung ja schon interessant werden…

Rocky: In erster Linie punktet logischerweise die Musik. Wir haben jetzt auch ein paar neue Bühnenelemente in die Show implementiert. Ich denke, dass es das ist, was die Show gerade auch ausmacht. Wir werden Stück für Stück professioneller und werten auch jede Show dahingehend aus, was man vielleicht noch besser machen kann. Es ist wichtig, den Leuten eine gute Show zu liefern, denn letztendlich bezahlen sie für eine Show und die sollen sie auch kriegen!

SV: Wenn ihr in die nächsten 5-10 Jahre schaut, was sind da eure langfristigen Ziele?

Matze: Auf jeden Fall wachsen und das Ganze mehr nach außen tragen! Corona hat uns sehr gebremst und wir haben selber so ein bisschen den Faden verloren. Jetzt sind wir wieder voll da und haben auch Lust, so viel Musik wie möglich zu schreiben, zu veröffentlichen und nach außen zu tragen, damit wir mit der Band wachsen können. Das größte Ziel für uns ist eigentlich das ein oder andere größere Festival mal mitzunehmen.

Rocky: Das denke ich auch! Wir hatten über die letzten Jahre einen kleinen Exkurs, in dem Matze bei VARG gespielt hat. Da haben wir erstmal gesehen, was eigentlich so möglich ist und wie man das alles macht. Das war für uns ja alles neu und jetzt haben wir uns sozusagen weitergebildet. Wir wissen jetzt, wo die Reise hingeht! Wir legen auch viel Energie ins Booking, was vorher gar nicht so war. Da haben wir die Shows genommen, wie sie gekommen sind und jetzt ist uns viel daran gelegen so viele Shows wie möglich zu spielen! Unser Ziel ist klar: wachsen und größere Shows spielen. Wir sind der Meinung, dass mehr Leute uns sehen müssen und mit unserem Label-Deal ist erstmal der Null-Meridian erreicht. Für uns ist es ein offizieller Start, auch wenn es uns schon so lange gibt, aber das sieht die Außenwelt ja nicht so. 

SV: Daran anknüpfend auch meine letzte Frage! Wenn ihr euch für eure Zukunft eine Sache wünschen könntet, welche wäre es?

Matze: Wir machen das jetzt seit 14 Jahren und man hat zwischendurch immer so ein bisschen das Gefühl, man würde gegen eine Wand spielen. Es geht vieles nur über Booking Agenturen und ähnliches und es ist schwer Fuß zu fassen. Das ist uns bisher auch verwehrt geblieben. Mein größter Wunsch ist daher, dass man irgendwann den ersten Schritt in die nächste Ebene machen kann.

Rocky: Aber guck mal, was ist denn unser tiefster Wunsch, worüber wir uns immer unterhalten? Wir wollen doch beide nur Musiker sein, mehr wollen wir nicht. Wir wollen nicht mehr arbeiten gehen! [Wir lachen] Wir wollen ein halbes Jahr auf Tour sein, dann ein neues Album schreiben und wieder ein halbes Jahr auf Tour sein. So könnte es für mich bis zum Tod weitergehen!

Matze: Keiner von uns ist jetzt so ein Typ, der an exotische Orte reisen muss, sondern wir lassen lieber unseren Urlaub drauf gehen, um zusammen auf Tour zu gehen. Wenn wir mehr unterwegs sind, mehr Auftritte haben, dann ist alles ok!

Rocky: Um es auf den Punkt zu bringen: Wir wünschen uns internationalen Erfolg! Dafür müssen wir zwar noch sehr viel tun, es ist eher so ein 10-Jahres-Plan.

Auf diesem Weg wünschen wir den Jungs natürlich alles Gute! Das Zeug für eine große Karriere haben sie in jedem Fall. Wenn auch ihr galaktische Musikerlebnisse mögt, dann bestellt euch doch noch fix das neue Album Bury The Gods vor! Das, und einigen anderen Merch, gibt es hier. 

Hier geht es dann bald mit dem zweiten Interview vom Helmfest 2024 weiter!