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Wenn ich Interviews führe, setze ich mich normalerweise mit den Leuten zusammen und spreche mit ihnen. Manchmal machen Sprachbarrieren und enge Zeitpläne das jedoch unmöglich. Zum Glück gibt es für uns alle alternative Möglichkeiten. Mit der Hilfe von Napalm Records, insbesondere von der wundervollen Sarah-Jane Albrecht, kann ich euch nun einige Antworten auf meine Fragen präsentieren! Sängerin Masha hat einige Einblicke in ARKONAs einzigartige Art der Musik gegeben und wie diese von (slawischen) Philosophien geprägt ist.
Vielen Dank an lightinmirror.de für die Bilder!!

Shieldmaiden’s Voice: Wenn du ARKONA mit drei Worten beschreiben müsstest, welche würdest du wählen?
Masha: Seele, Feuer, Dunkelheit.
SV: Wie würdet ihr ARKONA jemandem beschreiben, der mit Metal-Musik im Allgemeinen nicht so sehr vertraut ist?
Masha: ARKONA lässt sich nicht beschreiben, da die Werke von ARKONA vielseitig und stilistisch rahmenlos sind. Ich halte es für unnötig, meine Musik zu beschreiben; die Leute sollen selbst zu unserer Kunst finden und sie auf eigene Faust kennen lernen, und nicht mit Hilfe von Beschreibungen.
SV: Eure Musik ist geprägt von einer starken Verbindung zum slawischen Paganismus und einer tiefen Spiritualität. Warum ist es für dich wichtig, die Geschichten zu erzählen, die du erzählst?
Masha: Weil dies meine Weltanschauung ist und es für mich wichtig ist, der Welt davon zu erzählen. Ich erzähle keine Geschichten, ich verarbeite viel mehr in meiner Arbeit, besonders in den späteren Werken. Man kann es als eine Art Suche nach Gleichgesinnten bezeichnen, oder als die Vermittlung meiner Ansichten an einen bestimmten Kreis von Menschen, die wirklich verstehen, worum es bei ARKONA geht.
SV: Welche Rolle spielt dabei die Sprache? Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass eine Band auf Russisch singt/performt.
Masha: Die Gedanken, die wir in unserer Muttersprache ausdrücken, sind die zugänglichste Option in unserer Arbeit; man kann seine Gedanken vollständig ausdrücken, ohne sich auf die Einschränkungen zu verlassen, die mit dem Studium oder der Vermittlung der Gedanken in anderen Sprachen verbunden sind. In der Tat ist die größte Bandbreite des verbalen Ausdrucks nur dann möglich, wenn man sein Werk in seiner Muttersprache verfasst. Aber für das internationale Publikum, um das lyrische Konzept unserer Arbeit zu verstehen, sind alle Übersetzungen unserer Texte ins Englische bereitgestellt, sie können auf unserer offiziellen Website arkona-russia.com gelesen werden.
SV: Was unterscheidet euch von anderen vergleichbaren Bands? Was macht euch einzigartig?
Masha: Es steht uns nicht zu, das zu beurteilen, das sollen andere tun.

SV: Was ist etwas, das die Zuhörer von eurer Musik mitnehmen sollten?
Masha: Es gibt eine riesige philosophische Ebene in ARKONA, und jeder versteht unsere Kunst auf seine eigene Weise. Und ich denke, das ist gut so, denn vielfältiges, vielschichtiges Denken erweitert das Bewusstsein und schafft die Grundlage für die Erkundung einiger Dinge, die auf globaler Ebene schwer zu verstehen sind. Unsere Band hat verschiedene Wege eingeschlagen, aber auf die eine oder andere Weise kommt jeder, der uns gefolgt ist, zu seinem endgültigen Verständnis dessen, was ich als „pagane Weltsicht“ bezeichne.
SV: Warum sollten die Leute zu einer eurer Shows kommen?
Masha: Zunächst einmal heißen wir bei unseren Veranstaltungen die Menschen willkommen, die uns mit dem nötigen Respekt behandeln und verstehen, was wir tun. Ich werde nicht unsere Vor- oder Nachteile aufzählen, letztendlich sollten die Leute selbst bewusst entscheiden, ob sie zu den ARKONA-Shows kommen oder nicht, und zwar erst nach einer ausgiebigen Erkundung unserer Kreationen oder Konzertvideos, von denen es im Laufe unserer Geschichte viele gegeben hat und die frei zugänglich gemacht wurden.
SV: Wenn ihr in die Zukunft blickt, was ist etwas, wofür ihr in Erinnerung bleiben wollt?
Masha: Ich glaube, dass wir bereits unsere eigene Geschichte geschrieben haben und von denen, die sich an uns erinnern sollten, in Erinnerung behalten wurden. Wir werden unseren Weg weitergehen, ohne diese sinnlosen Spekulationen und Gedanken darüber, wie wir aussehen sollten, was wir spielen sollten und wie genau wir jemandem in Erinnerung bleiben sollten. Tut, was ihr tun müsst, und kommt, was kommen mag.
SV: Wenn du dir etwas für ARKONA wünschen könntest, was wäre das?
Masha: Das Leben und das Vorwärtskommen. Das ist kein Wunsch, das ist ein Bestreben. Und selbst wenn die ganze Welt zusammenbricht, werden wir die einzige Band bleiben und ein Konzert auf den Knochen und Ruinen spielen, um der größten Gottheit des Todes, des Chaos und der Zerstörung Tribut zu zollen.
SV: Von all den Philosophien und Ideen, nach denen ihr lebt, welche ist diejenige, nach der mehr Menschen leben sollten?
Masha: Jeder sollte seine eigene Philosophie wählen, die Hauptsache ist Selbsterkenntnis und Vorwärtskommen, ständige Entwicklung und Selbstverbesserung. Das ist genau das, was die ganze Gesellschaft im Moment braucht.
Und damit ist der Content vom Wolfszeit offiziell erledigt! Es ist ein bisschen traurig… Aber keine Sorge: Wir haben schon die nächsten Dinge geplant und einige davon sogar sehr bald. Also bleibt dran!


1 Kommentar zu „Slawische Geistwelten – Ein Interview mit ARKONA“