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Das erste Konzert des Jahres ist für uns schon wieder vorbei! Richtig verrückt eigentlich… Und damit herzlich willkommen im Jahr 2025! Dieses Jahr wird bestimmt genau so batshit insane wie 2024 und musikalisch haben wir es dementsprechend gebührend eingeläutet: Vergangenen Donnerstag (ja, Donnerstag!!) waren VENUES und STESY im Neuen Schauspiel in Leipzig zu Gast. Als Fans von beschwingter Tanzmusik mit Blegh-Faktor konnten wir uns das natürlich nicht entgehen lassen!
Vielen Dank auch wieder an lightinmirror.de für die wunderbaren Bilder! Du bist die Beste!

STESY
Mit STESY im Line-Up kann man fest davon ausgehen, dass „schlechte Stimmung“ kein Problem sein wird. Die Jungs aus dem Wiener Umland haben Partycore perfektioniert und so war schon bei den ersten Tönen klar, dass diese Reise in Richtung Abriss gehen würde.
Mit catchy Techno Tunes und einer ganze Menge Gitarre heizten STESY dem Publikum ordentlich ein und wem der Opener Yes Weekend! noch zu zahm war, der stieg spätestens beim EIFFEL 65 Cover in den Partybus. An dieser Stelle sei auch verraten, dass auch We Like To Party seinen Weg auf die Setllst fand.

Wer auch immer irgendwann auf die Idee kam, der ersten Reihe einen Trichter anzubieten, ist schon nicht ganz sauber im Kopf, aber STESY haben dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt, indem sie einen als „Richter“ verkleideten Menschen auf die Bühne holten und ihn als „Trichter Alexander Hold“ bezeichneten. Genie und Wahnsinn liegen ja so verdammt nah beieinander! Aus meiner Sicht aber eine 12/10 auf der Wortspiele-Skala!
Insgesamt haben STESY in der Zeit, in der wir sie nicht live gesehen haben, enorm zugelegt. Das äußert sich nicht nur im Vokal Department (danke dafür an the Voice of Germany), sondern auch im Songwriting! Der neue Song, den sie an dem Abend spielten und den ich nicht zu sehr spoilern will, hat enorm Laune gemacht. Wer also im Metal nicht auf Techno, überbordenden Alkoholismus und schlechte Witze verzichten will, dem seien STESY sehr ans Herz gelegt. (Den Wal habe ich aber trotzdem vermisst!)

VENUES
Wer die Musik von VENUES ein bisschen kennt, der wird wissen, dass es hier nicht vordergründig um Party geht, so wie es etwa bei STESY der Fall ist. Die Stärke von VENUES liegt in dem Ergründen von tiefen Gefühlsregungen, die so unfassbar menschlich sind. Das ist dann auch in der Stimmung deutlich spürbar. War es bei STESY dahingehend noch wesentlich unbeschwerter, so lud das VENUES Set auch wiederholt zur gemeinsamen Reflexion ein.
Mit ihren Ohrwürmern Oblivion und Haunted House war ein gelungener Start in den Abend und in die Tour gemacht. Sänger Robin konnte leider aufgrund einer schweren Erkrankung eines nahen Familienmitglieds nicht teilnehmen, aber die Gruppe hatte in Bassist Dennis jedoch einen würdigen Ersatz gefunden! An dieser Stelle auch nochmal alle Kraft an Robin und seine Familie!

Die Setlist war dominiert vom aktuellen Album Transcience und der unbändigen Spielfreude, die die Band zeigte. Bei Reflections konnten alle ihren inneren Kritiker herausschreien, bei Praying Mantis und Bad Karma abgehen oder Lela dabei zusehen, wie sie Coming Home auf ganz besondere Art und Weise performte. Eine Ballade im Set zu haben, ist immer ein Risiko, weil es die Stimmung enorm drückt und man es als Band schwer hat, diese Stimmung wieder auf einen positiven Weg zu bringen, der alle zufrieden zurücklässt. Ich hätte Coming Home vielleicht etwas früher im Set angesiedelt, aber VENUES haben die Stimmungsverschiebung wirklich gut hinbekommen!
Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Tour nicht so begonnen hat, wie VENUES es sich vorgestellt hatten, aber ich muss hier wirklich mal ausdrücklich die Leistung von Dennis, sowie den Willen zum Weitermachen der Band als solche loben. Das ist absolut keine Selbstverständlichkeit und andere hätten unter diesen Umständen vielleicht die Tour abgesagt. Dafür zolle ich VENUES ausdrücklich meinen Respekt! Es war eine Freude, das zu sehen! Hinzu kam auch noch eine vollkommen improvisierte Zugabe, die in Stimmung und Power dem regulären Set in nichts nach stand.

Insgesamt war es ein wundervoller Start in unser Konzertjahr 2025, den ich mir kaum anders hätte wünschen können: Ein Club voller Menschen, die Musik leben, lieben und fühlen und die sich genau aus diesen Gefühlsregungen heraus zusammenfinden, um zwei Bands zu feiern, denen in naher Zukunft hoffentlich auch die ganz ganz großen Bühnen offen stehen. So kann es gern konstant weitergehen!
Hier geht es in den kommenden Tagen mit gleich zwei Interviews weiter! Denn seien wir ehrlich: Wer kann schon genug von VENUES oder STESY bekommen? Wir jedenfalls nicht!


1 Kommentar zu „Ein bisschen Metalcore hat noch niemandem geschadet – VENUES und STESY in Leipzig“