Was für ein Start in das Jahr! – VENUES Sängerin Lela im Interview beim Tourauftakt in Leipzig

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Das Jahr könnte für VENUES gar nicht aufregender beginnen: Die erste eigene Headlines-Tour ist ein wichtiges Ziel für alle aufstrebenden Bands. Logisch also, dass wir uns das nicht nur anschauen, sondern auch ein paar Fragen loswerden mussten. Sängerin Lela spricht im Interview über Herausforderungen, die so eine Tour mit sich bringt, worum es im aktuellen Album Transience geht und was ihre Highlights auf der Tour sind bzw. sein werden.

Danke auch wieder an lightinmirror.de für die wundervolle fotografische Begleitung!

Shieldmaiden’s Voice: Wenn du VENUES in drei Worten beschreiben müsstest, welche wären es?

Lela: Oh…mhm… Ich würde sagen entwickelnd, dann sind wir ein bisschen verpeilt und wir sind auf jeden Fall auch motiviert!

SV: Was macht euch besonders hörenswert?

Lela: Grundsätzlich die Mischung zwischen den Clean Vocals und den Shouts, die kommen zwar jetzt immer häufiger vor, aber es ist ja auch mal etwas anderes. Wir versuchen zudem ständig neue Sachen auszuprobieren und uns weiterzuentwickeln, ohne den VENUES Sound zu verlieren. Das bedeutet konkret, dass immer Überraschungen passieren können, aber die sind nie so krass, dass man nicht mehr weiß, was man da eigentlich hört.

SV: Wie viel von euch selbst steckt in den Songs?

Lela: Alles, eigentlich! Wir sind eine sehr demokratische Band, wenn es um das Songwriting geht. Das heißt, dass jedes Bandmitglied seine Parts am jeweiligen Instrument schreibt und dadurch kommt sowieso schon sehr viel von einem selbst in die Songs. Wir haben auch alle unterschiedliche Einflüsse durch die Musik, die wir privat selbst hören. Die kommen natürlich auch mit in unsere Musik und am Ende entscheiden wir demokratisch. Wir wollen, dass wir alle mit den Songs zufrieden sind und sichergehen, dass sich alle in den Songs selbst wiederfinden. Thematisch gesehen ist es genauso. Wir sprechen immer darüber, was uns gerade beschäftigt, ob es gerade irgendwas spezielles gibt oder wir hören uns die (instrumentalen) Songs an und überlegen dann welches Gefühl sie uns geben. Meist kommt dabei auch schon ein Thema. Das war bei Transience mehr so als noch bei Solace, dass man persönliche Sachen verarbeitet.

SV: Welche Themen spielen bei Transience im Speziellen eine Rolle?

Lela: Bei Transience ist viel persönliches Wachstum dabei. Es geht um Resilienz und darum, aus schwierigen Situationen gestärkt herauszugehen. Es soll deutlich werden, dass Sachen vergänglich sind und das aber nichts negatives sein muss. Darüber hinaus spielen auch der Tierschutz eine Rolle und leider auch Krankheit.

SV: Wenn man das so hört, ist das ja schon ein wilder Themenmix. Warum ist das Album trotzdem hörenswert?

Lela: Weil es in seiner Grundsubstanz doch immer wieder auf diese Vergänglichkeit zurückkommt, Transience bedeutet ja auch „Vergänglichkeit“. Egal, aus welchem der eben genannten Themen man sich etwas herauspickt, es endet letztlich immer in der Erkenntnis, dass alles vergänglich ist. Ob das jetzt was gutes oder was schlechtes ist, ist natürlich immer unterschiedlich. Allein, dass man es sich bewusst macht, dass Dinge endlich sind, bringt einen auch dazu die Dinge besser schätzen zu lernen. Somit sollte man auch das Album zu schätzen wissen! [wir lachen]

SV: „Sachen zu schätzen wissen“ ist auch ein gutes Stichwort: Wir sind ja heute hier beim Tourauftakt in Leipzig und an den kommenden Wochenenden werdet ihr ja auch viel unterwegs sein. Was sind deine und eure Erwartungen an die Tour?

Lela: Ich habe vor allem die Erwartung, dass wir als Band und als Crew, die ja auch hier mit dabei ist, uns gut verstehen und dass es eine schöne Zeit wird. Auf unserem Level ist ja nicht so, dass man irgendwie davon leben könnte oder damit wirklich Geld verdient. Es wäre Quatsch das hier nur für das Geld zu machen. Wir machen es wirklich für die Erfahrung und für die Erinnerung, die wir mit nach Hause nehmen und die wir unser ganzes Leben dann mit uns tragen. Wir wollen in erster Linie, dass es tolle Erfahrungen für die Fans, für die Crew und für uns werden! ich finde es bei solchen kleinen Shows, wie heute und wie wir sie die ganze Tour über haben werden, immer ganz toll, dass es so eine familiäre Atmosphäre ist und man fühlt sich schön verbunden mit den Fans.

SV: Trotz dessen, dass es finanziell noch nicht so läuft wie bei den ganz, ganz großen, ist das ja eure erste Headlines-Tour. Wie fühlt es sich an, diesen Meilenstein zu erreichen?

Lela: Ich versuche immer, das so ein bisschen zu verdrängen, weil es den Druck einen selbst sehr erhöht! Es ist schon etwas ganz anderes und ich kann es noch gar nicht ganz greifen, dass die Leute wirklich Tickets kaufen, um uns zu sehen und nicht Tickets für jemand anderes kaufen und wir sagen „Guckt mal, wir sind übrigens auch da!“. Diese Realisation kommt, denke ich, erst Mitte der Tour, wenn überhaupt. Vielleicht kommt das auch erst ganz am Ende. 

SV: Es heißt ja nicht umsonst „Unter Druck entstehen Diamanten“!

Lela: Das stimmt! Hoffen wir, dass es hier auch zutrifft! 

SV: Was sind deine persönlichen Highlights, die auf der Tour anstehen?

Lela: Wir haben uns ein paar Sachen für die Show überlegt, die ich aber jetzt noch nicht verraten will… Aber wie gesagt, freue ich mich, dass es immer kleine Clubs sind, die aber im besten Fall relativ voll werden und dahingehend sieht es aktuell sehr gut aus. Die Stimmung wird also hoffentlich sehr gut sein. Wir haben bei der Show beispielsweise ein Klavier dabei, damit wir das Album voll und ganz spielen können. Und der Rest wird sich dann ergeben! Es ist gerade alles noch ein bisschen wie eine Wolke, die vor einem her schwebt und man taucht da jetzt erst ein und dann passieren die ganze Zeit Dinge, die man gar nicht auf dem Schirm hatte. Solange diese Sachen positiv sind, freue ich mich auch darauf!

SV: Wenn wir hier das Finanzielle mal ausklammern, was sind Herausforderungen auf dieser Tour, die Außenstehende nicht erwarten würden, die ihr aber jetzt meistern müsst?

Lela: Da geht es schon los beim Platz im Bus, bei der Ladesituation und wie man alle Sachen unterbringt. Da man nur begrenzt Sitzplätze hat, muss man sich auch genau überlegen, wen man als Crew mitnimmt. Wobei das eigentlich auch wieder unter das Thema „Finanzen“ fällt, denn wenn man mehr Geld hätte, könnte man sich einfach ein größeres Auto holen oder einen Nightliner mieten. Darüber hinaus müssen wir die Show auch immer etwas an die Bühne anpassen. Wenn man diese Tour mit einer Support-Tour oder einer Festivalshow vergleicht, ist die größte Herausforderung sicherlich der Druck, den man sich selber macht, weil man die Show einfach bestmöglich über die Bühne bringen will. Man will ja auch, dass die Leute sich denken, dass es sich gelohnt hat zu einer Headline-Show zu kommen und es nicht bereuen, dass sie ein Ticket gekauft haben. 

SV: Was sind deine Favoriten, die bei dieser Tour auf der Setlist stehen?

Lela: Auf jeden Fall Unspoken Words. Den singe ich sehr gern. Am Anfang habe ich den gar nicht gern gesungen, weil er für mich doch recht anspruchsvoll war, aber mittlerweile kann ich ihn und jetzt singe ich ihn auch richtig gerne!

SV: Was sind Pläne und Wünsche, die du und ihr als Band für 2025 habt?

Lela: Wir wollen auf jeden Fall neue Musik machen. Wir haben schon darüber gesprochen, ob wir ein neues Album angehen wollen und wenn ja, wie. Transience ist über zwei Jahre entstanden und wir haben in dem Zeitraum immer wieder „nur“ Singles produziert. Wir haben schon überlegt, ob wir das dieses Mal nicht anders machen und ob wir uns nicht ganz klassisch mal für zwei Wochen irgendwo einmieten sollten, um Songwriting zu betreiben. Fest geplant ist da aber noch nichts. Es ist auch fraglich, ob das alles auch so umsetzbar wäre. Es wäre total toll, aber wir müssen ja alle auch arbeiten. Neue Musik soll es aber auf jeden Fall geben, egal wie!

SV: Welche deiner persönlichen Lebensweisheiten möchtest du zum Abschluss mit der Welt teilen?

Lela: Was man nicht ändert, dafür entscheidet man sich.

2025 scheint auch für VENUES ein aufregendes Jahr zu werden und wir sind gespannt, wo ihre Reise noch hingeht! Für uns geht es bald mit dem Interview von STESY weiter und das hat auch irgendwie was mit Tierschutz zu tun… Aber dazu bald mehr!