Bereit für die großen Bühnen – DELIVER THE GALAXY im Interview

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Vor dem Tagesbericht von Donnerstag muss ich euch erst noch etwas anderes präsentieren: Nämlich das Interview mit DELIVER THE GALAXY! Es war selbstverständlich, dass wir ein Interview machen, wenn wir schon an einem so monumentalen Erlebnis der Bandgeschichte, wie dem ersten Rockharz-Auftritt, teilhaben dürfen. Wir haben über die anstehenden Tourpläne der Band, neue Musik und über ihren ersten Auftritt beim Rockharz gesprochen. Falls irgendwer da draußen auch gerade am Wikipedia-Artikel von DELIVER THE GALAXY arbeiten sollte, der kann am Ende auch herausfinden, welche Band Gitarrist Rocky dazu inspiriert hat, Gitarre spielen zu wollen!

Danke an lightinmirror.de für die fotografischen Einblicke und an DELIVER THE GALAXY, dass wir dieses Abenteuer mit euch teilen durften!

Shieldmaiden’s Voice: Wenn ihr eure Musik in drei Worten beschreiben müsstet, welche wären es?

Rocky: Intensiv, Herzblut…

Matze: … und Spaß!

Rocky: Eher Freundschaft! Das ist bei uns ein großes Thema, denn wenn wir nicht solche guten Freunde wären, dann gäbe es die Band auch nicht mehr und dann wäre unsere Musik auch nicht so gut.

Matze: Die langjährige Freundschaft schweißt ja viel zusammen und das ist auch bei der Musik der Fall. Wir entscheiden das alles immer demokratisch, es sind immer alle involviert und das macht einen Großteil aus. 

Rocky: Ich kriege schon oft meinen Willen! [wir lachen]

SV: Musik ist ein gutes Stichwort! Was ist aus eurer Sicht die größte Stärke eurer Musik?

Matze: Simultane Wucht und Energie! Ich denke, das funktioniert bei uns in vielerlei Hinsicht ganz gut. Beim Songwriting mache ich viel das Riffing und Rocky kümmert sich um die Melodie und alles, was dazu gehört. Das funktioniert einfach wegen dieser Symbiose zwischen uns am besten.

Rocky: Es hat aber tatsächlich auch ein paar Jahre gedauert, eh wir dahinter gekommen sind. Du kennst uns ja nun seit der ersten Stunde und da waren anfangs schon Nuancen dessen zu spüren, aber bei unserem aktuellen Album hat sich das wirklich heraus kristallisiert! Bei dem Album, was wir jetzt gerade schreiben…

Matze: … kommt das noch mehr auf den Punkt! Bei Bury Your Gods war es einfach der Beginn einer neuen Ära, der auch mit Musikerwechsel verbunden war, weil unser Schlagzeuger gewechselt hat. Auf dem kommenden Album ist unser Schlagzeuger voll in das Songwriting involviert und ich denke, das zeigt dann nochmal mehr von dem, was uns ausmacht. 

SV: Ihr wart vergangenen Herbst mit ASENBLUT auf Tour und es werden noch zwei weitere Touren mit OCEANS im Herbst und mit SAGENBRINGER Anfang 2026 folgen. Was ist etwas, was ihr durch die Live-Auftritte gelernt habt, was euch in der Anwendung jetzt hilft?

Matze: In erster Linie ist man deutlich routinierter geworden. Wir hatten auch viel Zeit neue Sachen dazuzulernen, das gilt insbesondere für mich, weil ich mich viel um die Technik kümmere. Es war ein Erkenntnisgewinn, weil wir jetzt wissen, wie man es für die Crew und die Techniker vor Ort leichter machen kann und wie man es natürlich auch als Band leichter macht. Natürlich kommt auch die Routine im Bereich „Live spielen“ mit rein, aber im Großen und Ganzen waren das eigentlich so die wichtigsten Fakten, die dazu geführt haben, dass wir an einem Punkt sind, an dem wir viele kleine Fehler ausbessern konnten. Es gibt nicht mehr sonderlich viele Baustellen!

Rocky: Live Routine ist es wirklich! Ich hatte heute wirklich Bedenken, dass das Lampenfieber siegt, weil es eine größere Show war, also nicht das, was wir sonst gemacht haben. Ich hatte aber tatsächlich gar kein Lampenfieber, ich war sehr sicher und sehr routiniert, weil wir einfach schon so oft gespielt haben. Tatsächlich konnte ich meinen Fingern beim Spielen zuschauen!

SV: Was macht denn dann eine typische DELIVER THE GALAXY-Show aus?

Matze: Für mich ist es vor allem das spontane Eingehen auf das Publikum und dem Publikum dementsprechend zu vermitteln, dass es nicht bei einer beliebigen Show ist. Die Show, die gerade stattfindet, soll die Leute ja auch mitnehmen. Für das Publikum selbst ist es sicherlich eine spezielle und wuchtige Show.

Rocky: Es ist ein Zusammenspiel aus uns und unserer Attitüde. Das mag jetzt ein bisschen esoterisch klingen, aber die Energie, die rüberkommt, die steckt die Leute irgendwann an und das, was wir live transportieren und vermitteln, das holt die Leute irgendwann einfach ab! Wir sind ja immer dazu verflucht, nicht zu wissen, wie unsere Musik von außen klingt. Das ist ein großes Problem für mich! Ich würde gern mal als Außenstehender hören, wie es auf mich wirkt. Weil wir aber so charismatische Menschen sind, hat es eine große Wirkung auf das Publikum in dem Sinne, dass wir auch sympathisch wirken. Du kennst uns ja auch hinter der Bühne und ich denke, wenn die Leute uns ebenfalls dort erleben würden, wären sie noch mehr bei uns! Man hat immer nur eine Sequenz, innerhalb der du die Leute überzeugen musst. Gut, muss man nicht, aber man möchte es ja schon, weil man neue Fans gewinnen will.

Matze: Man ist eben dankbar für alles, weil man das Gefühl kennt, im Publikum zu stehen und zu hoffen, dass man selbst einmal dort stehen kann. Dafür sind wir sehr dankbar, dass es Leute gibt, die zu so einer Show kommen, das Feiern und Geld dafür ausgeben, dass sie diese Show sehen können!

Rocky: Zieh dir das heute auch mal rein! Ich habe das für mich selbst noch gar nicht realisiert! Das kann man den Leuten ja gar nicht zurückgeben!

SV: Wenn ihr auf der Bühne steht, dann kriegen die Leute von euch ja eine Momentaufnahme und in dieser Zeit, heute waren es 30 Minuten, da müsst ihr alles geben. Das ist alles andere als einfach. Wenn man bedenkt, dass ihr das erste Mal auf dem Rockharz gespielt habt, dann hätte es gar nicht besser laufen können! Es kann gerne so weiter gehen!! Nächstes Jahr kommt ihr dann als Headliner [wir lachen].

Rocky: Wir haben es den Leuten gesagt und wir sagen es auch immer wieder: Wir sind bereit für die großen Bühnen. Wir fühlen uns dazu berufen!

SV: Im Herbst steht ihr dann auf weiteren Bühnen, wenn ihr mit OCEANS auf Tour geht. Warum sollte man zu dieser Tour kommen?

Rocky: Weil wir spielen!

Matze: Es ist ein wirklich schönes Potpourri an Bands aus unterschiedlichen Welten. Man hat den sehr modernen Metal, den OCEANS fabrizieren und dann hat man zusätzlich die eher brutale Hausmannskost, die wir auftischen. Dieser Mix macht die Tour insgesamt sehr sehenswert für Besucher. Insgesamt macht es doch einen Unterschied, ob man zu einem Konzert geht, wo nur Modern Metal Bands spielen, die vielleicht auch zu generisch klingen oder ob man zu uns kommt. Die Vielfalt macht es!

SV: Ihr hattet vorhin auch kurz angesprochen, dass ihr an einem neuen Album arbeitet. Wie ist da der Plan? An welchem Punkt kann man als Fan sagen „Oh ja, es kommt!“?

Matze: Ab nächstem Jahr, wenn wir mir SAGENBRINGER auf Tour gehen… Das wird ja im März 2026 passieren und das wird die Phase sein, in der wir das Album promoten werden. Im Prinzip kann man Ende diesen Jahres mit den ersten schmackhaften Hörproben rechnen.

SV: Rocky schaut so entsetzt zur Seite…?

Rocky: Ich wollte nur einwerfen, dass mein großer Wunsch darin besteht, dass wir auf der OCEANS-Tour zwei neue Songs spielen, weil die eben auch schon fertig sind! Das sind für mich auch mit die stärksten Songs auf dem Album. Wenn man das hört, dann spiegelt das DELIVER THE GALAXY perfekt wieder.

Matze: Die leichte Identitätskrise, die zum Bury Your Gods Album vorherrschte, mit den kleineren bandinternen Streitigkeiten, gehört endgültig der Vergangenheit an. Das hört man bei den neuen Songs definitiv, denn wir sind alle vier zu gleichen Teilen vertreten und das macht es aus!

SV: Das alles ist ja auch nicht möglich ohne Leute, die euch unterstützen. Wenn ihr also zum Abschluss eine Message an eure Fans hättet, welche wäre es?

Matze: Wir sind all den Leuten dankbar, die uns unterstützen, egal, ob es Eltern, Freunde oder Bekannte sind, die den Leidensweg, den man gewissermaßen hingelegt hat, begleitet haben. Die sind nämlich genau so drangeblieben, wie wir und so hat sich dann irgendwie die Fangemeinde gebildet. Dafür ist man einfach aus tiefstem Herzen dankbar, dass man hier stehen darf, denn es wäre ohne die Leute auch nicht machbar.

Rocky: Es ist eine Symbiose und ich sage ganz klar, dass ich ohne meine Eltern, die mich unterstützen, nicht hier wäre. Wir waren 1999 in Weißenfels auf einem DEEP PURPLE Konzert und danach habe ich gesagt, dass ich Gitarre spielen möchte, weil ich es gut finde, dort oben zu stehen. Seitdem unterstützen sie mich und auch uns, egal, ob es moralisch oder monetär ist. Sie sind immer da!

Das war das zweite Interview vom Rockharz 2025, aber das war noch lange nicht alles! In den kommenden Tagen findet ihr hier noch viel mehr Content über das Festival und Interviews mit Bands, die die ganze Stilbandbreite des Metal wunderbar illustrieren! Seid also gespannt!