Das gewisse Etwas – Ein Interview mit AEPHANEMER

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Guter Melodic Death Metal geht ja immer, weil es ein Genre ist, das so facettenreich und wandelbar ist. Das lässt auch viel Raum für Neuentdeckungen. Auch wenn ich AEPHANEMER aus Frankreich schon 2016 entdeckt habe, als ein Freund von mit meinte, ich solle mir doch mal ein Album mit dem Titel Memento Mori anhören, kann es ja gut sein, dass ihr sie jetzt erst entdeckt. Hoffentlich verliebt ihr euch ebenso in ihren markanten Stil, der detailreiche Symphonien mit ambitionierten Vocals verbindet, wie ich! Im Interview könnt ihr herausfinden, was sie beeinflusst, warum man sie auf Tour sehen sollte und was ihre Hoffnungen für die Zukunft sind!

Vielen Dank an Marion und Martin, dass ihr euch Zeit für mich genommen habt! Und natürlich auch an lightinmirror.de für die wunderbaren Bilder!

AEPHANEMER @Rockharz 2025; Pic by lightinmirror.de (c) 2025

Shieldmaiden’s Voice: Was macht AEPHANEMER einzigartig?

Martin: Oh, das ist eine schwierige Frage… Ich würde vielleicht sagen, dass es unsere musikalischen Einflüsse sind. Wir sind eine Melodic Death Metal Band, also haben wir Einflüsse von vielen anderen Melodic Death Metal Bands wie IN FLAMES, CHILDREN OF BODOM, AMON AMARTH, ARCH ENEMY und dergleichen. Wir werden auch von anderer Musik beeinflusst, wie klassischer Musik, Folk oder religiöser Musik. Manchmal hört man das in den Melodien und das macht uns einzigartig. Aber auch die Texte und der Gesang!

Marion: Was die Band meiner Meinung nach einzigartig macht, ist Martins Musik, denn als ich sie zum ersten Mal hörte, habe ich mich einfach in sie verliebt. Ich fand sie so anders und so cool und wollte unbedingt in die Band. Er war zu der Zeit allein und ich schickte ihm sofort ein Demo meiner Stimme. Für mich persönlich ist es also wirklich Martins Musik, die die Band einzigartig macht! Aber ich gebe mein Bestes! [wir lachen]

SV: Was inspiriert euch am meisten?

Marion: Für die Texte lasse ich mich normalerweise von den Büchern inspirieren, die ich lese, wie Literatur, Poesie und Philosophie. Was die Musik interessant macht, ist, dass Martin inspiriert wird von den von ihm erwähnten Metal-Bands, aber auch von viel Musik, die nicht Metal ist, wie Videospielmusik. Das ist es, was unsere Musik persönlich macht, weil der Mix wirklich individuell ist!

SV: Nachdem wir nun festgestellt haben, dass du, Martin, für die Musik verantwortlich bist, während du, Marion, die Texte schreibst, könntet ihr uns vielleicht den Prozess des gemeinsamen Songwritings erklären?

Martin: Ich versuche immer, schöne Melodien zu finden, das ist immer der erste Schritt. Wenn ich im Songwriting-Modus bin, höre ich viel Musik und schreibe viel, immer auf der Suche nach der besten Melodie, die ich finden kann. Wenn ich eine Melodie finde, die gut genug ist, dann kann das der Kern des Songs sein. Sobald ich diese Melodie habe, versuche ich, den Rest des Songs als eine Art lange melodische Linie zu schreiben, der einige sekundäre Melodien hinzugefügt werden. Danach zeige ich es Marion, damit wir die Themen der Songs besprechen können. Normalerweise sage ich ihr, welche Art von Gefühlen ich in den Song einfließen lassen möchte. Sie erzählt mir normalerweise, worüber sie etwas schreiben kann!

Marion: Ich schlage einige Themen für die Texte vor und wir diskutieren sie dann, weil es möglich ist, dass meine Gedanken nicht mit dem übereinstimmen, was er im Sinn hatte. 

Martin: Ich stelle dann den Song fertig, weil ich im Grunde alle Instrumente schreibe. Ich nehme es auch auf und dann gibt Marion dem Text den letzten Schliff und nimmt auch den Gesang auf. Wir hoffen immer, dass es klappt, und meistens klappt es auch!

Marion: Im Grunde kommt zuerst die Musik und dann der Text. 

SV: Es wird dann alles passend gemacht?

Marion: Absolut! Manchmal ist es ein bisschen schwierig, weil man sich an Musik anpassen muss, da man sie nicht ändern kann. Man muss eine Lösung finden, aber meistens ist es wirklich einfach, weil ich Martins Musik so sehr liebe.

SV: Wenn ich mich nicht irre, habt ihr 2021 euer letztes Album A Dream of Wilderness veröffentlicht. Gibt es vielleicht etwas Neues, über das ihr sprechen könnt?

Martin: Wir können auf jeden Fall etwas dazu sagen, da wir bereits einige Informationen in den sozialen Medien veröffentlicht haben! Wir haben ein neues Album, das später in diesem Jahr veröffentlicht wird. Wir können nicht genau sagen, wann …

Marion: … im Winter, vor unserer Tour!

Martin: Ja! Wir sind im November in Europa auf Tour und wir müssen dieses Album vorher veröffentlichen. Dieses neue Album wurde bereits an unser Label Napalm Records geschickt und wir warten im Grunde darauf, dass sie es veröffentlichen. Man kann sich noch in diesem Jahr auf etwas Neues freuen!

SV: Touren ist ein gutes Thema, darauf wollte ich sowieso gleich eingehen! Was ist eurer Meinung nach das Interessanteste daran, euch live zu sehen?

Marion: Zunächst einmal geben wir jedes Mal unser Bestes! Die Leute sagen uns, dass wir immer lächeln und auf der Bühne richtig enthusiastisch sind. Ich glaube, das ist genau unser Ding. Auf einer großen Bühne, wie hier beim Rockharz, ist das allerdings etwas anders…

Martin: Da ist viel Abstand zwischen uns und dem Publikum…

Marion: Ja! Wenn wir in Clubs spielen, lächeln wir generell und sind nah am Publikum. Wir lieben es, nach der Show Leute kennenzulernen, und das freut die Leute!

AEPHANEMER @Rockharz 2025; Pic by lightinmirror.de (c) 2025

SV: Du hast erwähnt, dass ihr im November auf Tour geht. Worauf freust du dich bei dieser Tour am meisten?

Martin: Eigentlich auf alles!

Marion: Zunächst einmal freuen wir uns schon sehr darauf, wieder an einigen Orten zu spielen, zum Beispiel im Hellraiser in Leipzig. Es ist so cool, auf Tour an Orte zurückzukehren, die man liebt, zu Leuten, die man schon kennt! Man lernt unterwegs auch viele neue Freunde kennen, und es ist eine große Freude, sie auf Tour wiederzusehen. Außerdem ist es unsere erste Tour mit Vorbands. Es wird cool sein, in so einem Line-up als Headliner aufzutreten, und wir freuen uns sehr darauf, die Bühne mit diesen Bands zu teilen. Außerdem spielen wir zum ersten Mal in einigen Ländern, zum Beispiel in Lettland. Es wird auch ein paar Tage in Polen geben, wo wir zuvor nur einmal gespielt haben. Wir freuen uns auf diese neuen Orte! [Anmerkung der Redaktion: AEPHANEMER werden von DARK OATH, VALHALORE und WALDGEFLÜSTER unterstützt]

Martin: Touren macht viel Spaß, und wie Marion schon sagte, ist es schön, an Orte zurückzukehren, die wir schon kennen. Es ist auch toll, einfach zu reisen und jeden Tag neue Länder und Städte zu sehen. Gleichzeitig treffen wir immer noch dieselben Leute, denn es gibt einige, die uns schon seit Jahren folgen und die wir jedes Mal sehen, wenn wir unterwegs sind. Das ist fantastisch, denn es gibt uns das Gefühl, überall zu Hause zu sein. Einfach großartig!

SV: Ehrlich gesagt, genau dieses Gefühl hatte ich heute. Ich verfolge euch seit eurer Veröffentlichung von Memento Mori 2016, und irgendwie hat es nie geklappt, euch live zu sehen. Vor der Bühne zu stehen und euch endlich live zu sehen, war unglaublich aufregend! Und ihr wart auch die Ersten, die eine Interviewanfrage von mir bekommen haben! Aber weiter zum Thema: Wenn ihr in die Zukunft der Band blickt, was wünscht ihr euch?

Marion: Wir sind gerade sehr glücklich, weil wir durch Europa touren und vor einem coolen Publikum spielen werden. Das macht uns sehr glücklich, wie es läuft. Wenn es möglich wäre, wäre es schön, das professioneller zu machen und nicht nebenbei arbeiten zu müssen. Manchmal ist es etwas schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Wenn man seine Band größer machen will, muss man viel arbeiten, aber man muss auch nebenher arbeiten, um essen und leben zu können.

Martin: Es ist, als hätte man zwei Jobs gleichzeitig. Wir sind Musiker und haben einen Nebenjob. Obwohl wir Musiker sind, müssen wir uns um unsere eigene Promotion, unser Management und die Aufnahme von Musikvideos kümmern. Wir machen mehrere Jobs gleichzeitig, und wenn wir den Nebenjob einfach aufgeben könnten, wäre das großartig.

Marion: Selbst mit einem Label muss man viel für die Online-Promotion tun. Man muss viel tun, um ein Publikum zu gewinnen. Es ist sehr schwierig, aber ich denke, alle Musiker würden dir das sagen.

SV: Leider kommen wir jetzt zu meiner letzten Frage … Wenn ihr euren Fans eine Botschaft mitgeben müsstet, wie würde sie lauten?

Marion: Bitte kommt zu unserer Tour im November!

Martin: Danach gibt es noch Konzerte, aber im November touren wir mit unserem neuen Album durch Europa. Wir haben überall viele Shows mit neuen Songs geplant, die bestimmt gut werden. Wenn ihr vorbeikommen könnt, versprechen wir euch: Es wird eine tolle Zeit!

Marion: Am meisten lieben wir es, unser Publikum in Clubs zu treffen, also kommt unbedingt vorbei!

Da habt ihr es! Wenn ihr die Gelegenheit habt, dann geht unbedingt zur Tour von AEPHANEMER im Herbst. Ihr werdet es nicht bereuen, das verspreche ich euch.

Ich bin euch noch einen Tagesbericht und ein Interview schuldig, also lesen wir uns definitiv bald wieder!

AEPHANEMER @Rockharz 2025; Pic by lightinmirror.de (c) 2025

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