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Stellt euch vor ihr hättet eine Lieblingsband und wollt sie seit Jahren live sehen, aber immer, wenn es fast so weit ist, kommt etwas dazwischen: Mal seid ihr krank, mal seid ihr zu den Terminen schon anderweitig eingebunden und dann gibts auch noch eine Pandemie! Und jetzt, habt ihr endlich die Gelegenheit, sie live zu sehen! Wenn ihr das ein bisschen nachfühlen könnt, dann wisst ihr, wie es uns bei KATATONIA ging. Endlich, und damit meine ich auch ENDLICH, konnten wir sie live erleben und wie es war und wie wir die Support Bands EVERGREY und KLOGR fanden, das lest ihr weiter unten im Bericht!
Danke auch, wie immer, an die überaus talentierte lightinmirror.de, die hier aus Nebel und Dunkelheit alles herausgeholt hat!

Klogr
Konzerte sind ja stets auch eine gute Gelegenheit, um mal Bands kennenzulernen, von denen man vorher noch nichts gehört hat! So war es für uns auch bei KLOGR. Die Alternative Metal Band war uns vorher noch nicht begegnet und so waren wir schon sehr gespannt auf deren Auftritt. Songs wie Bleeding, White Eyes oder The Wall of Illusion waren auch sehr cool, aber irgendwie wollte nicht so richtig Stimmung aufkommen… Zumindest ganz vorne war der Sound auch wirklich schlecht und man hat kaum etwas verstanden, sodass ich hier einen der Hauptgründe für die verbesserungswürdige Stimmung sehe.
Zumindest beim letzten Song war dann wieder mehr Energie aus dem Publikum zu verspüren!

Evergrey
Wesentlich besser kamen dann aber EVERGREY an! Die Band hatte offensichtlich so viel Geld für Nebel und LED-Wände ausgegeben, dass für Frontlicht kein Budget mehr war, aber das hielt die Progressive Metal Band um Tom S. Englund nicht davon ab, ein wirklich gutes Set zu spielen. Zwar war auch hier der Sound nicht das, was wir uns gewünscht hätten, aber das wurde durch eine gute Show etwas ausgeglichen. Das Set bestand hierbei vorwiegend aus schon bekannten SIngle Veröffentlichungen der Band und war durchaus eine gelungene Prelude für das kommende KATATONIA Set.
Gerade bei den letzten Songs Falling from the Sun und OXYGEN! konnte man dem Publikum die Energie und sicherlich auch die Vorfreude anmerken.
Wer an dieser Stelle denkt „Ich mag ja Tom’s Stimme, aber gibts das nicht auch seichter?“ dem sei sein Zweitprojekt SILENT SKIES ans Herz gelegt! Gerade das letzte Album Dormant ist sehr hörenswert!

Katatonia
Unbestrittenes Highlight des Abends waren aber KATATONIA. Die Band um Sänger und Songwriter Jonas Renkse betraten in unaufgeregter Manier die Bühne und eröffneten ihr Set mit Thrice, dem ersten Song aus ihrem aktuellen Album Nightmares as Extensions of the Waking State. Auch hier gab es von vorn wieder recht wenig Licht, dafür aber eine faszinierende Show über verschiedene LED-Monitore.
Das Set war wirklich eine hervorragend gute Mischung aus allen wichtigen Alben dieser Band mit neueren Songs wie Wind of No Change, Austerity und In the Event of…, aber auch älteren Songs wie July, For my Demons oder Forsaker. Man merkte jedem Bandmitglied an, wie sehr sie hinter der Musik stehen und mit wie viel Gefühl sie jede einzelne Note, jeden einzelnen Takt oder Akkord spielen. Dabei wirkte die Band auch untereinander sehr harmonisch und perfekt eingespielt. Spätestens bei zweiten Song Soil’s Song hatten KATATONIA die volle Aufmerksamkeit des Publikums im Leipziger Täubchenthal. Der Mix aus ruhigen und härteren Passagen, die viele der Songs mit sich brachten, war ein Ausdruck performativer Balance, was die Fans auch dankend annahmen. Dabei kam das Headbangen keineswegs zu kurz, im Gegenteil!
Besonders emotional wurde es für mich dann bei Old Heart Falls. Das war der Song, mit dem ich KATATONIA damals entdeckte und diesen Song endlich live zu hören, war einfach ein unbeschreiblich schöner Moment für mich! Die dunkeldüstere Stimmung gemischt mit den dramatisch-verwunschenen Lyrics hat bei mir einfach so viele tiefgreifende Gefühle ausgelöst, dass ich gar nicht richtig beschrieben kann, was da eigentlich genau los war. Fakt ist, wir sind an dem Abend mehr als beseelt aus Leipzig nach Hause gefahren und es war definitiv nicht das letzte Mal, dass wir die talentierten Schweden von KATATONIA live gesehen haben!


1 Kommentar zu „Von Dunkelheit umarmt – KATATONIA in Leipzig“