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Ach ja… So schnell sind vier Tagesberichte veröffentlicht… Ein bisschen wehmütig macht mich das Ganze ja schon, denn mit dem letzten Tagesbericht ist das Rockharz ja dann so wirklich wirklich vorbei! Aber wir wollen ja hier keine unnötige Melancholie verbreiten, sondern zusammen feiern. Starten wir also in den Report und wenn ihr vom Rockharz noch nicht genug haben könnt, dann haltet die Augen offen: In den nächsten Tagen kriegt ihr noch meine Interviews!
Zunächst aber wieder vielen vielen Dank an lightinmirror.de für die genialen Bilder!

Hot, Hot Summer
Sowohl Freitag, als auch Samstag waren in diesem Jahr exorbitant heiß! Temperaturen um die 30°C sind schon im schattigen Garten oder Zuhause nur schwer zu ertragen, aber auf einem Festival fühlen sich solche Temperaturen an als würde man in einem riesigen Backofen stecken.
Insofern überrascht es auch nicht, dass an diesem Tag viele Menschen ein schattiges Plätzchen suchten. Auf einem so großen Platz ist allerdings das Angebot an Schattenplätzen schon von Haus aus begrenzt und so sah man vereinzelt auch Menschen zu Regenschirmen (bzw. Sonnenschirmen) grenzen. In den kommenden Jahren kann man ja vielleicht auch von Veranstalterseite aus mal über (mehr) schattenspendenden Maßnahmen nachdenken!
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle das Team vom metal.de-Autogrammstand: Die Schlange für die SALTATIO MORTIS Autogrammstunde war sehr lang und die Leute standen dementsprechend lange an und befanden sich somit einen großen Zeitraum über in der prallen Sonne. Das Team verteilte daraufhin Wasser an die wartenden Fans! Danke, dass ihr so auf die Leute Acht gegeben habt!
Danke sagen möchte ich auch all jenen, die dieses Festival mit uns geteilt und uns mit Interviews oder wundervollen Gesprächen unterstützt und begleitet haben. Ohne euch wäre ein solches Festival für uns nicht durchführbar!
Wir sind den Bands darüber hinaus sehr dankbar, dass sie sich in ihrem straffen Tagesablauf die Zeit genommen haben, die ihnen gestellten Fragen zu beantworten!
Das Rockharz ist immer wie ein Stück nach Hause kommen. Egal, wie lang man weg war, ist es schön, dass es einen Ort gibt, an dem sich nicht so viel zu verändern scheint. Ich schaue mit großer Freude auf die diesjährige Ausgabe und weiß, dass wenn ich das nächste Mal wiederkomme es so scheint, als wäre ich nie weg gewesen.
Bevor ich jetzt noch anfange vor lauter Sentimentalität zu heulen, vielleicht noch ein paar Worte für alle BesucherInnen des diesjährigen Rockharz: Es war wieder eine große Freude mit euch zu feiern, euren Spaß zu sehen und euch mit den Bands singen zu hören. Ohne euch wäre dieses wundervolle Festival nichts und ihr seid es erst, die das Festivalmotto real werden lasst! In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal bei Metal, Beer and Best Friends!

Thank you for the Music
Mein Tag auf dem Rockharz begann mit den Norwegern von EINHERJER. Die Szenegrößen des Viking Metal hatten mit dem 14:00-Slot eine recht frühe Zeit, aber nichtsdestotrotz haben sie das Maximalste aus dem Set herausgeholt. Der erste Song, The Blood and the Iron, hat sehr reingehauen! Das Publikum war aus meiner Sicht etwas verhalten, aber das hat man sich auf der Bühne nicht anmerken lassen. Besonders gefreut hat mich, dass die Band auch Ironbound in ihr Set aufgenommen hatte! Dieser Song erinnert mich immer an das Rockharz 2014, als ich sie zum ersten Mal live gesehen habe! Leider endete das Set schon viel zu früh…
Aber Freud und Leid sind ja bekanntlich nah beieinander und so gab es für mich im Anschluss schon den ersten riesigen Fan-Moment des Tages: WOLFHEART gaben sich die Ehre! Ihr Album Winterborn hat mich in meinem Musikgeschmack enorm geprägt und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr es mich gefreut hat, dass sie aus diesem Album auch noch The Hunt, meinen Lieblingssong der Band, gespielt haben! Die Musik hat so einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich derzeit ernsthaft überlege, zusätzlich noch die Tour mit BEFORE THE DAWN mitzunehmen! Wenn auch ihr Fans von Melodic Death Metal seid, dann sind WOLFHEART genau eure Band!
Von den winterlichen Klängen WOLFHEARTs ging es dann tief hinab in die Minen von Moria! Die italienische Power Metal Band WIND ROSE gab sich die Ehre. Die Gruppe um Sänger Francesco Cavalieri war vor einiger Zeit für ihr Cover des Songs Diggy Diggy Hole viral gegangen und ich war gespannt, wie sie live sein würden. Und wow, war das ein Spaß! Mit Songs wie Fellows of the Hammer, Mine Mine Mine! und natürlich Diggy Diggy Hole haben sie die Bühne förmlich zerrissen. Trotz subsahara-artiger Temperaturen hatten die RockharzerInnen so einen Spaß beim Tanzen zum fröhlichen Zwergen-Metal, dass man richtige Staubwolken von den vielen sich bewegenden Füßen sehen konnte! Besonders beeindruckend empfand ich den Umstand, dass die Band unglaublich detaillierte (und wahrscheinlich auch heiße) Kostüme trug und sie performten, als wäre das alles kein Problem! Absolut sehenswert! Und wenn ihr auf guten Power Metal mit Herr Der Ringe Vibes steht, dann ist das eure Band!

Schwierig wurde es dann im Anschluss für LEGION OF THE DAMNED. Die Band hatte Soundprobleme, weswegen sie auch verzögert beginnen mussten. Wer die Musik der Niederländer etwas kennt, den wird mein folgendes Statement nicht überraschen: Mich hat die Musik so gar nicht abgeholt… Dieser Thrash-Einschlag macht für mich da alles kaputt und von daher könnte ich das auch so gar nicht genießen…
Wesentlich besser waren dafür MOONSPELL. Ihre unverwechselbare Mischung aus Black, Dark und Gothic Metal machen sie so unfassbar gut. Es war mein erstes Mal MOONSPELL live und es hat mich komplett verzaubert! Die Emotionen waren so roh und trotzdem so greifbar. Es ist wirklich schwer, diese Band live zu beschreiben, weil die Impressionen so mannigfaltig sind. Wenn man auf Musik steht, die viele Ecken und Kanten hat und in die man sich vollumfänglich hineinversetzen muss, dem sei MOONSPELL vollsten Herzens zu empfehlen!
LACUNA COIL habe ich leider interviewbedingt komplett verpasst, aber für CARCASS war ich wieder da. CARCASS sind ebenfalls eine Band, die sich stilistisch enorm gewandelt hat und auch wenn ich die früheren (Grindcore) Songs nicht mag, so ist das neuere (Melodic Death Metal) Material genau mein Ding. Das Set empfand ich als ausgeglichene Mischung für alle, auch wenn mein Eindruck war, dass das Rockharz-Publikum hier nicht so richtig wusste, was es mit den Briten eigentlich anfangen soll…
Zu den nachfolgenden LIFE OF AGONY will ich eigentlich keine weiteren Worte verlieren… Ich fand den Auftritt ganz schrecklich und habe deswegen die Gelegenheit genutzt und mir was zu essen besorgt. Aber vielleicht so viel: Hände weg von den Drogen und dem übermäßigen Alkoholgebrauch…
Da das Rockharz-Booking-Team auf Kontraste zu stehen scheint, gaben sich als nächstes LORD OF THE LOST die Ehre. Man kann jetzt ihre Musik mögen oder nicht, aber ich empfand das Set als sehr unterhaltsam! Vor allem das 1-Mann-Moshpit, bei dem sich die Leute springend um sich selbst drehen sollen, empfand ich als sehr kreativ und witzig. Zu den Erfolgsquoten und dem Einfluss auf Alkohol auf jene, ließ sich aber keine Angabe finden!
Nachdem ich im Mai den ESC geschaut habe, fand ich Blood and Glitter live sogar noch besser als damals im Fernsehen. Da ist mir auch mal wieder bewusst geworden, wie viel besser als der letzte Platz diese Band doch eigentlich war!

Die nachfolgenden SALTATIO MORTIS hätten für mich zusätzlich noch für einen großen Nostalgie-Moment sorgen können. Durch sie bin ich damals noch stärker in die Rock- und Metalszene gerutscht und bin auch immer gerne zu ihren Konzerten gegangen. Aber wie ich das gestern schon bei EQUILIBRIUM schrieb: Man entwickelt sich als Person eben weiter und die Entwicklung, die SALTATIO MORTIS genommen haben, entspricht nicht mehr der meinen. Der Auftritt war definitiv gut und die Menschen hatten merklich enorm Spaß. Bei mir kam es leider nicht an… Der Spielmannsschwur musste aber mitgesungen werden! Ordnung muss schließlich sein!
Nun war es an der Zeit, dass das Rockharz-Team selbst die Bühne betrat. Der Abschluss des 30. Rockharzes entwickelte sich in etwas ungeplant emotionales, denn das Rockharz hatte zwei wichtige Mitglieder seiner Orga-Familie verloren… Während Organisator Buddy die Worte sichtlich fehlten, senkte sich eine andächtige Stille über das Gelände am Fuß der Teufelsmauer. Alle Anwesenden gedachten den beiden wundervollen Personen und zeigten dies durch ein Licht, das sie jeweils gen Himmel richteten. Es war einfach ein wundervoller Moment des Zusammenkommens und auch des Zusammengehörens!
Headliner des Tages waren dann AMON AMARTH. Es war einer der besten Auftritte, die ich je von den Metal-Wikingern gesehen habe und es war somit auch ein bombastischer Abschluss zu einem fulminanten Festival. Schon alleine mit Guardians of Asgaard zu beginnen, war so eine fantastische Entscheidung! In diesem Set war wirklich etwas dabei, bis es (leider) mit Raise Your Horns und Twilight of the Thunder God endete…
Damit sind wir auch am Ende meiner Tagesberichte angelangt… Aber seid nicht traurig: Ab morgen folgen die Interviews. In den Startlöchern stehen 11 Interviews mit unterschiedlichen Bands, auf die ihr euch freuen könnt! Stay tuned!


15 Kommentare zu „Zwerge und Winterstürme in sommerlicher Hitze – Rockharz Tag 4“