The Sky is the Limit – Ein Interview mit BATTLE BEAST

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Schon sehr früh in meiner Metalhead-Zeit verliebte ich mich in eine finnische Band, die härtere, eingängige Power Metal Songs machte. Vor allem die charismatische Stimme der Sängerin hat mich zu dieser Gruppe hingezogen. Heute freue ich mich sehr, euch dieses Interview, mit niemand Geringerem als Noora Louhimo von BATTLE BEAST, präsentieren zu können. Wir sprachen über die Auswirkungen der Pandemie und darüber, wie es ihr gelingt, so kraftvoll aufzutreten. Lest all das und mehr weiter unten!

Vielen lieben Dank an lightinmirror.de für die genialen Bilder!

BATTLE BEAST @Rockharz 2023; Pic by lightinmirror.de (c) 2023

Shieldmaiden’s Voice: Was macht BATTLE BEAST aus deiner Sicht einzigartig?

Noora Louhimo: Wir sind eine sehr positive Heavy Metal Band und wir wollen den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern, anstatt sie niederzumachen. Ich denke, was uns einzigartig macht, ist, dass wir immer etwas Unterhaltsames auf der Bühne haben. Natürlich haben wir auch ernste Momente, aber insgesamt geht es uns darum, unser Leben und unsere Musik mit unseren Fans zu genießen. Es gibt auch nicht viele Metal-Bands mit einer Frontfrau, die mit Hörnern auftritt! [lacht]

SV: Welches sind die wichtigsten musikalischen Einflüsse, die die Musik aus deiner Sicht so einzigartig machen?

Noora: Die Sache ist die, dass jedes Mitglied der Band so viele unterschiedliche Einflüsse hat. Alles, was wir je gehört haben, hat uns als Songwriter beeinflusst und nicht nur einige spezifische Dinge. Janne zum Beispiel war schon immer von eher poppiger Musik beeinflusst, und er ist wirklich gut darin, die orchestralen Passagen zu schreiben. Er steht auch sehr auf theatralische Sachen, was ich auch liebe. Auf der anderen Seite gibt es Joona, der sehr gerne den „traditionellen“ Heavy Metal macht. Eero spielt hingegen mehr Power Metal. Ich denke also, es kommt darauf an, welche Art von Musik gerade angesagt ist und was unsere aktuellen musikalischen Vorlieben sind.

SV: Euer letztes Album heißt Circus of Doom. Wo kommt dieser Untergangsaspekt her? Was ist für dich der Untergang der Gesellschaft?

Noora: Das ist eine sehr umfangreiche Frage und es würde Stunden dauern, sie zu beantworten, aber auf dem Album geht es um die Schwächen und Stärken der Menschen. Was ich den Leuten immer sagen möchte, ist, dass sie sich daran erinnern sollen, dass sie, als sie geboren wurden, zuerst gut waren und dass sie versuchen sollten, diese Güte in sich zu bewahren. Die Welt ist voll von schlechten Dingen, also möchte ich auf der Bühne unbedingt positive Energie versprühen!

SV: Mein Lieblingssong von dem Album ist Where Angels Fear To Fly, in dem es um Diskriminierung und darum, den Mut zu finden, um die eigenen Flügel auszubreiten. Wie persönlich sind diese Themen für dich?

Noora: Sehr persönlich! Ich wurde schon als kleines Kind bis zum Ende der Schule gemobbt. Leider bin ich in meinem Erwachsenenleben auch von Kollegen diskriminiert worden, und in der Musikindustrie geht es in dieser Hinsicht leider zu wie im Wilden Westen. Manche Leute und Kollegen haben das Gefühl, dass ich eine Bedrohung bin und dass sie nicht nett zu mir sein können. Ich versuche immer, so freundlich wie möglich zu allen zu sein, auch wenn einige Leute mir nicht die gleiche Höflichkeit entgegenbringen. Wenn ich über solche Themen singe, empfinde ich es als eine meiner Lebensaufgaben, den Menschen zu helfen, mit diesen Problemen fertig zu werden und sie zu überwinden.

BATTLE BEAST @Rockharz 2023; Pic by lightinmirror.de (c) 2023

SV: Bist du in der Lage diese Gefühle auf der Bühne zu nutzen und so die Show noch besser zu machen?

Noora: Ja, natürlich! Alles, was ich auf der Bühne mache, hat einen wahren Hintergrund. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, ich lasse mich nicht von der Logik leiten, sondern werde sehr stark von meinem emotionalen Denken beeinflusst. [lacht]

SV: Wir haben gerade auch eine Pandemie hinter uns gebracht. Welchen Einfluss hatte diese auf dich und die Band?

Noora: Für mich persönlich war es eine gute Zeit, eine Zeit des Schaffens. Ich habe mein eigenes Solo-Album gemacht (NOORA LOUHIMO EXPERIENCE, Eternal Wheel of Time and Space) und ich bin sehr glücklich darüber. Über ein Jahrzehnt lang habe ich das zurückgehalten, und es war ein großartiges Gefühl, endlich mit allem herausplatzen zu können.  Außerdem konnte ich meine Familie und Freunde sehen und Zeit mit ihnen verbringen. In den letzten 8 Jahren, vor der Pandemie, waren wir 60-80 % des Jahres auf Tournee, so dass ich meine Familie und Freunde wirklich vermisst habe. Selbst als die Pandemie am schlimmsten war, hatte ich Zeit, mich selbst zu beobachten und darüber nachzudenken, was im Leben wirklich wichtig ist (für mich). Ich kann mir vorstellen, dass es den anderen Bandmitgliedern auch so ging. Einige der Jungs haben in dieser Zeit Babys bekommen und all diese Arten von großen, lebensverändernden Situationen. Obwohl es nicht mehr die Pandemie ist, habe ich die Entscheidung getroffen, aufs Land zu ziehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich immer in der Stadt gelebt, und jetzt bin ich ein Mädchen vom Land! Deshalb bin ich jetzt auch geistig in einer wirklich guten Verfassung!

BATTLE BEAST @Rockharz 2023; Pic by lightinmirror.de (c) 2023

SV: Lass uns aber nun das Thema hin zu etwas Positiverem wechseln: Was ist das Beste daran bei BATTLE BEAST zu sein?

Noora: Alles ist großartig. Natürlich gibt es auch ein paar Nachteile, aber das Beste ist, dass ich mit den Jungs auftreten kann. Wir haben so eine gute Chemie, sowohl auf als auch abseits der Bühne. Ich habe das Gefühl, wir sind ein Haufen Brüder und eine Schwester, und obwohl wir uns manchmal streiten, lieben wir uns trotzdem. Und unsere Crew ist auch ein Teil dieser Familie! Es ist nicht nur die Band, sondern auch die Crew, die schon seit vielen Jahren dabei ist. Lukas, unser Soundmann, ist zum Beispiel schon so lange in der Band wie ich selbst. In dieser BATTLE BEAST Gang sind wir alle Freunde. Es gibt uns ein Gefühl der Zugehörigkeit und es fühlt sich nicht wirklich wie Arbeit an, sondern eher wie eine Lebensaufgabe. Es ist ein Lebensstil und nicht nur ein Job.

SV: Wo siehst du die Band in fünf bis zehn Jahren?

Noora: [mysteriös] Größer als je zuvor und dabei die Welt zu übernehmen! [Wir beide lachen]

SV: Das ist die einzig richtige Antwort!

Noora: Ja! Seid bereit!

SV: Leider sind wir schon bei meiner letzten Frage angelangt… Wenn du dir für die Zukunft von BATTLE BEAST eine Sache wünschen könntest, welche wäre es?

Noora: Liebes Universum, hör mir jetzt genau zu! Wir manifestieren das jetzt! Ich will, dass BATTLE BEAST die große Band im Universum wird!

Genau so! Wir lieben eine selbstbewusste Frau und the Sky is the Limit! Ich bin so froh, dass wir dieses Gespräch führen konnten und es war wirklich wunderbar, BATTLE BEAST wieder live zu sehen. 

Dies war zwar schon das zweite Rockharz-Interview, aber das dritte wartet schon auf euch, also bleibt dran!

BATTLE BEAST @Rockharz 2023; Pic by lightinmirror.de (c) 2023

1 Kommentar zu „The Sky is the Limit – Ein Interview mit BATTLE BEAST

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