We’re back, back, back again – Vorbericht zum Rockharz 2024

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Die Welt ist im Wandel. Das trifft nicht nur auf die sagenhafte Welt von Herr der Ringe zu, sondern auch auf unsere reale Umgebung. Es ist manchmal unglaublich, wie viel sich in zehn Jahren ändern kann. Oftmals merkt man die Veränderung erst, wenn man bewusst hinschaut. Anlässlich unseres ersten, damals noch privaten, Besuchs auf dem Rockharz, der sich dieses Jahr zum 10. Mal jährt, muss ja irgendwas spannendes passieren. Und es ist auch einiges passiert, aber das schöne am Rockharz ist ja, dass es über all die Jahre hinweg sich selbst treu geblieben ist. 

Zunächst möchte ich mich aber bei Rockharz Pressesprecher Kai bedanken, der sich sehr viel Zeit genommen hat, um mit mir ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen!

Die Bilder stammen, wie so oft, von der talentierten lightinmirror.de!

Pic by lightinmirror.de (c) 2023

Spulen wir also mal kurz ins Jahr 2014 zurück. Mein 17-jähriges Ich hatte sich in den Kopf gesetzt: „Rockharz? Da muss ich hin!“ In meiner Familie ist Metal absolut keine verbreitete Musikrichtung, sodass ich mir die Bedenken meiner Mutter nur allzu gut vorstellen kann. Dass das Rockharz einfach nur eine harmlose Zusammenkunft von Menschen ist, die die gleiche Musik genießen, konnte Kai meiner Mama damals ja schlecht sagen! Die hat dann nämlich meiner Schwester und mir jeweils ein Ticket gekauft, damit ich nicht alleine gehen und jeden Abend nach Hause zurückkehren kann. So schlau diese Lösung auch war, hat sie für uns doch eine Lawine losgetreten, deren Ergebnis letztlich auch diese Website ist. 

Pic by lightinmirror.de (c) 2023

Der Rockharz-Effekt (aka der Lass-da-mal-hingehen-und-schwupps-kommt-man-nie-wieder-weg-Effekt) hat nicht nur bei mir voll eingeschlagen, wie Kai berichtet: „Ich war lange vorbelastet und habe das Rockharz lange als Nicht-Mitarbeiter besucht. Es ist seitdem um einiges gewachsen, aber es hat sich das Familiäre bewahrt. Man sieht immer wieder die gleichen Leute und das teilweise seit mehr als zehn Jahren! Es hat trotz des Wachstums nie einen Bruch gegeben, bei dem man etwas Fremdes vorgesetzt bekam, woran man sich erst gewöhnen musste. Man kommt hin und fühlt sich wie Zuhause!“ Getreu dem Motto „Metal, Beer and Best Friends“ hat es dieses Festival geschafft, sich Verbundenheit zu bewahren, die auf enge persönliche Connection statt auf massenhafte Anonymität setzt.

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Während sich für mich der sprichwörtliche Kreis von Fan zu Blick hinter die Kulissen einigermaßen geschlossen hat, hat das Rockharz in den letzten zehn Jahren vor allem an Größe um einiges zugelegt: War 2014 noch das erste Rockharz, was etwa zwei bis drei Wochen im Vorfeld ausverkauft war, konnte in den vergangenen Jahren schon immer früher das AUSVERKAUFT der stetig steigenden Kartenkontingente verkündet werden. 2014 tummelten sich im Schatten der Teufelsmauer noch „schmale“ 12.000 Leute, während es in diesem Jahr 24.000 sein werden. Die wahre Kunst dabei ist aber sicherlich, dass sich an der Struktur der Organisation nie etwas verändert habe. Das Team sei auch stärker zusammengewachsen. Zwar habe man 2015 mit einer dritten, kleinen Bühne vor dem Infield experimentiert, aber das hat man dann in den kommenden Jahren wieder aufgegeben, so Kai.  

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Bei einer Verdoppelung der Zuschauerzahlen stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage, an welchem Punkt denn da eigentlich Schluss ist. Irgendwo müssen die Menschen ja auch mal unterkommen! Ein Grund, warum das Rockharz sich für den Standort am Flugplatz Asmusstedt entschieden hatte, war das Wachstumspotenzial, das zwischen Flugplatz, Straße und Teufelsmauer vorhanden war. Wenn man alle Flächen nutzen würde, die im Laufe der Jahre schon einmal in Benutzung waren, wäre auch noch Platz, um noch mehr Besucher nach Ballenstedt zu locken. Würde man die Flächen, bei denen sich der Tagesparkplatz befindet, ebenfalls nutzen, würde man noch einige Leute mehr unterbringen können, als das dieses Jahr der Fall sein wird. Diese Flächen stehen auf Abruf zur Verfügung, weshalb im letzten Jahr, als es einen Engpass in der Fläche gab, diese Stücke noch aktiviert wurden. Rein rechnerisch wäre es zwar letztes Jahr, laut Kai, auch alles aufgegangen, aber die Zahl derer, die allein mit Wohnwagen und dazugehörigem Anhänger anreisten, überraschte das Organisationsteam dann doch. 

Wagen wir nun einen detaillierten Blick auf das Rockharz 2024: Worauf freut sich Presssprecher Kai denn besonders in diesem Jahr? „Ich freue mich jedes Jahr auf das Rockharz! An den Bands als solchen mache ich es nicht fest, weil ich kein Festival-Besucher bin, der wegen bestimmter Bands zu einem Festival fährt. Es gibt immer bekanntere Bands, die man mag und neuere Bands, die man entdeckt. Mich begeistert das ganze Drumherum, ich freue mich auf die Leute, auf die Crew, von denen man manche nur einmal im Jahr sieht, ebenso wie Menschen aus meinem Privatleben, die ich auch nur dort sehe. Es ist einfach dieses Familiäre, was den Charme für mich ausmacht.“ Unabhängig davon ist es, auch aus Veranstaltersicht, ein besonderes Highlight Künstler wie BRUCE DICKINSON und JUDAS PRIEST bald begrüßen zu dürfen. Wie Kai schon richtig bemerkt, sind diese Künstler in einer Klasse, die nicht jeder dem Rockharz zugetraut haben dürfte und die auch gewissermaßen unerwartet waren. So richtig sacken wird die Erkenntnis, dass diese Koryphäen spielen werden, wohl erst, wenn die ersten Töne unter der Teufelsmauer erklingen.

Pic by lightinmirror.de (c) 2023

Unabhängig von diesen beiden Mega-Headlinern gibt es aber eine Menge an Bands, auf die ich mich auch persönlich sehr freue! Von DIMMU BORGIR über AMORPHIS, THE HALO EFFECT und AMARANTHE bis hin zu DRACONIAN, AVATARIUM und THE NIGHT ETERNAL wird wieder ordentlich aufgefahren. Ich freue mich aber auch sehr auf die vielen tollen Menschen, die wir wieder treffen werden und es wird im Nachgang wieder einige coole Interviews geben!

Wenn auch ihr zum Rockharz kommen wollt, muss ich euch leider ein bisschen enttäuschen: Das Festival ist restlos ausverkauft. Damit ihr euch nicht auf den unzuverlässigen Second-Hand-Markt verlassen müsst, hat das Rockharz in diesem Jahr eigens eine Ticketbörse eingerichtet, die ihr hier findet. 

Wenn ihr schon ein Ticket habt, ist ja alles perfekt und es bleibt mir lediglich zu sagen: See you at the Devil’s Wall!

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