Einmal zum Familientreffen, bitte – Ein Tag auf dem Helmfest 2024

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Wer diesen Blog im letzten Jahr verfolgt hat, wird vielleicht auch den Bericht zum Helmfest 2023 gelesen haben. Dieser endete mit dem Vorhaben, dass wenn man uns wieder dabei haben will, wir gerne zurückkommen. Jetzt ratet mal, was passiert ist! Wir waren wieder für einen Tag beim Helmfest und es war wieder etwas ganz besonderes. 

Wie der Tag war, könnt ihr unten lesen. Aber vielleicht so viel vorab: Es ist etwas unheimliches wertvolles, wenn sich eine Gruppe Menschen zusammenschließt und etwas für die Region auf die Beine stellt. So etwas ist nicht ohne Risiko und ich liebe, was hier entstanden ist!

Zunächst aber mal wieder riesigen Dank an lightinmirror.de für die fotografische Power!

Helmfest 2024; Pic by lightinmirror.de (c) 2024

Familientreff und Metalfestival

Der Hauptgrund, aus dem wir uns entschieden haben, in diesem Jahr wieder zu kommen, liegt einfach in der generellen Atmosphäre. Man kommt an und es ist direkt wie zu einem großen, jährlich stattfindenden Familientreffen zu kommen. Kennt man jeden persönlich? Nicht unbedingt! Aber man weiß, dass man hier irgendwie zusammen gehört und wenn alle Bock haben, dann wird das eine richtig coole Sache. 

Apropos Familie: In diesem Jahr hatte ich auch das Gefühl, dass insgesamt mehr Kinder vor Ort waren. Sicherlich kann ich mich auch täuschen, aber ich finde es so wundervoll, dass auch den Kleinen schon näher gebracht werden kann, wie ordentliche Musik zu klingen hat! Das Gelände ist auch groß genug, um ausgelassen herumzutoben. Vielleicht wäre im nächsten Jahr auch eine Hüpfburg eine coole Idee! Ich weiß aus zuverlässiger Quelle (also von mir), dass nicht nur Kinder das exzessiv nutzen würden!

Insgesamt wurde der Aufbau vom letzten Jahr beibehalten und das war auch voll ok! Es ist eben alles klein, aber fein. 

Am Freitag war es den ganzen Tag über sonnig nachdem es am Morgen noch ganz schön geregnet hatte. Vielleicht gibt es hier ja noch die Möglichkeit mehr Schattenplätze zu schaffen, außer denen, die schon da sind. Gerade in den Umbaupausen würde das bestimmt gut angenommen werden.

Ich möchte auch wieder ganz großen Dank an die Person loswerden, die uns so tolle Brötchen geschmiert hat! Die waren wirklich super und man hat die Liebe richtig geschmeckt!

Auch die Bar im Backstage wurde von super netten Menschen betrieben, das hat sogar das Eis in meiner Wasserflasche extrem schnell schmelzen lassen. Hoffentlich ist der Kühlschrank noch nutzbar, wenn er in diesem Jahr die Flaschen schon hat gefrieren lassen…

Helmfest 2024; Pic by lightinmirror.de (c) 2024

Ab geht die Party!

Genau so cool wie das Wasser (genialer Wortwitz, find ich), war dann aber die erste Band. Wir kamen mit etwas Verspätung an, weil ich mich auch mit Navi verfahre, aber wir haben trotzdem die volle Power der Tschechen von EWENAY mitbekommen. Mit 8 Leuten auf der Bühne wurde es zwar etwas eng, die Folk-Melodien waren aber ein mehr als gelungener Einstieg in den Tag!

Weiter ging es mit DELIVER THE GALAXY. Kurioserweise habe ich diese Band schon einmal live gesehen, aber das ist so lange her, damals durfte ich noch nicht mal Autofahren! Die Erwartungen waren also hoch und ich bin ja immer auch sehr hinter den Melodic Death Metal Bands hinterher. Aber ich fand’s einfach nur mega! Zwar musste das ohnehin schon kurze Set wegen technischer Schwierigkeiten etwas gekürzt werden, aber das, was sie gespielt haben, war krass. Gerade die Songs Bury Your Gods und Live.Die.Repeat. haben die Vorfreude auf das in zwei Wochen erscheinende neue Album enorm gesteigert. Ich persönlich hätte dem Publikum vielleicht nicht unbedingt verraten, dass man einen Song weglässt, sondern hätte das gekonnt überspielt, aber darüber hinaus habe ich hier absolut nichts zu meckern!

Als nächstes folgte eine wahre Weltpremiere! TRISTAN HARDER’S TWILIGHT THEATRE hatten ihren allerersten Auftritt überhaupt. Was sich auf der Aufnahme anhört wie die fröhlichere Power Metal Version von AVANTASIA war live durchaus gut. Man hat gemerkt, dass Frontmann Tristan oft auf der Bühne steht, so auch im letzten Jahr mit seiner anderen Band TERRA ATLANTICA, aber die anderen Bandmitglieder waren doch noch etwas zurückhaltend. ich geb zu, dass es mich jetzt nicht wirklich angesprochen hat, aber mit ein bisschen mehr Live-Erfahrung wird das bestimmt noch besser!

DELIVER THE GALAXY @Helmfest 2024; Pic by lightinmirror.de (c) 2024

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich GODSNAKE nur am Anfang ein bisschen zugehört habe… Ich bin einfach kein Thrash Metal Fan… Die Zeit haben wir für ein bisschen runterkommen und ein Interview genutzt. Die Stimmung vor der Bühne war aber grandios, sodass ich mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehe, dass es den BesucherInnen gefallen hat!

So ein Festivaltag geht ja auch schnell rum, aber manchmal herrscht doch irgendwie Chaos. Das hat dann bei mir auch irgendwie dazu geführt, dass ich BEDLAM BROKE LOOSE komplett verpasst habe… 

Was mich wiederum ganz unvorbereitet heftig getroffen hat, war PRAISE THE PLAGUE. Black Metal ist ja auch nicht für jeden etwas, aber wie krass war denn bitte dieser Auftritt??? 10/10, no notes, einfach nur genial! Es war einfach ein (Helm-)Fest voller kakophonisch-düsteren Klängen, die mit einem bitter-garstigen Gesang unterlegt wurden, der einem wirklich eine ordentliche Gänsehaut beschert hat! Wenn die Jungs jetzt noch daran denken, sich irgendwann weiße und/oder silberne Eddings zu besorgen, dann steht der großen Karriere nichts mehr im Weg!

PRAISE THE PLAGUE @Helmfest 2024; Pic by lightinmirror.de (c) 2024

Der Abend schritt in großen Schritten voran und schon war es Zeit für die Ost-Metaller von MACBETH. Im Vorfeld hatte ich schon viel über diese Gruppe gehört, gerade auch im Kontext der Metal Bands aus der ehemaligen DDR. An dieser Stelle vielleicht auch die Empfehlung für Nikolai Okunews Buch „Red Metal“, das sich herausragend mit diesem Thema auseinandersetzt!

Das Set selbst war sehr kraftvoll und enthielt Songs wie etwa Krieger oder Maikäfer Flieg. Es waren einige MACBETH-Ultras im Publikum zugegen und die Band konnte die Energie der Menge sehr gut nutzen. Insofern war es ein gelungener Auftritt, der vielen sicherlich noch lang im Gedächtnis bleiben wird. 

Besonders gefreut hatte ich mich auf WINTERSTORM. Seitdem ich sie vor mittlerweile 8 Jahren das erste Mal live gesehen habe, weiß ich, dass die Bayern ein sicherer Stimmungsgarant sind. Diese Erwartung wurde auch durch den Umstand bestärkt, dass sie erst im Frühjahr einige Tourtermine mit WARKINGS gespielt hatten und so entsprechend eingespielt sein mussten. 

Es gab enorm viele Gelegenheiten für mich mitzusingen, so etwa bei Songs wie Kings Will Fall oder Into the Light. Das Publikum feierte ausgelassen mit, auch bei den Songs des aktuellen Albums Everfrost, das für mich nicht ganz so gut ist, wie etwa Cube of Infinity. Das kann an dieser Stelle aber tatsächlich dahinstehen, denn selten habe ich das Helmfest-Publikum so energetisch erlebt. Perspektivisch würde ich mir aber etwas mehr zusammen spielen von WINTERSTORM wünschen. Zweifellos beherrschen alle Bandmitglieder ihren Part, aber es wirkte stellenweise etwas zusammengesetzt und wenig wie gemeinsamer Spaß. Letztlich sind aber trotz dessen alle auf ihre Kosten gekommen und es war ein guter Abschluss für unseren Tag.

Aufgrund von Urlaubsplanung und unserem relativ langen Anfahrtsweg war es dann an dieser Stelle auch schon vorbei für uns. Es war wieder ein ganz wundervoller Tag und es ist immer wieder eine Freude zum Helmfest zu kommen. Bei so viel Hingabe, Freude und toller Organisation kann ich mit Sicherheit sagen, dass wir nicht zum letzten Mal da waren!

WINTERSTORM @Helmfest 2024; Pic by lightinmirror.de (c) 2024

1 Kommentar zu „Einmal zum Familientreffen, bitte – Ein Tag auf dem Helmfest 2024

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