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Heute melde ich mal wieder mit einem ganz besonderen Konzertbericht zurück! Am Wochenende feierten die Jungs von SOULSPLITTER die Live-Premiere ihres kommenden Albums Connection. Da alles besser wird, wenn man es mit seinen Freunden teilt, hatten sie prompt noch MOLLLUST und CHAOSBAY ins Werk2 in Leipzig eingeladen, um diesen Anlass zu feiern.
Bei so einem vielversprechenden Line-Up lasse ich mich natürlich nicht zweimal bitten!
Vielen Dank auch, wie immer, an lightinmirror.de für die exzeptionelle fotografische Untermalung und Unterstützung vor Ort!
MOLLLUST
Als Opener des Abends gab sich die Leipziger Formation um HAGGARD-Sopranistin Janika Groß die Ehre. MOLLLUST spielen „Opera Metal“, also Symphonic Metal, der mit zahlreichen Opern-Elementen angereichert und erweitert ist. So war es auch kein Wunder, dass sich auf der Bühne, neben einer Violine, auch ein Kontrabass befand. Erwartet hatte ich ein größeres Band-Ensemble, ähnlich dem, das schon auf Wacken aufgetreten war. Vermutlich ist diese größere Besetzung aber dem mangelnden Platz auf der Bühne zum Opfer gefallen, denn mit sechs Leuten war es schon recht eng.
Innerhalb der Performance präsentierten MOLLLUST gewaltige Symphonien, die trotz allem leicht avantgardistisch angehaucht waren. Als absoluter Eisbrecher fungierte dann der Gang des Gitarristen durch das Publikum, was für mich auch einen sehr humoristischen Charakter hatte.
Die Band spielte ein sehr ambitioniertes Set, was sicherlich nicht dadurch vereinfacht wurde, dass es der erste Live-Auftritt des neuen Violinisten war. Nichtsdestotrotz wurde dem Publikum ein Querschnitt präsentiert, der vom Bach-Cover bis zur zeitkritischen Betrachtung von Personenkults reichte. Man hat dem Gitarristen seinen Schmerz förmlich angesehen, als er seine schicke Königskrone abgeben musste!
Insgesamt ein grundsolider Auftritt, der mich zwar nicht abgeholt hat, weil Symphonic Metal im Großen und Ganzen so gar nicht meins ist. Für Freunde von Rachmaninoff, die auch gern NIGHTWISH gehört haben, als Tarja Turunen noch dabei war, aber bestimmt ein guter Geheimtipp.

CHAOSBAY
Tja, was soll ich noch zu CHAOSBAY sagen? Ich liebe die Energie, die dieses Quartett bei jedem Auftritt bringt. Anders als bei ihrem Auftritt in der Kulturlounge Ende September, fehlte diesmal der kleine Exkurs ins Album Vasilisa, aber sie hatten eben auch nur 45min Zeit. Die haben sie dafür aber umso mehr genutzt. Los ging es mit der Single Lonely People, die dem Publikum direkt vermittelte was hier gleich für eine Energie auf sie einprasseln wird.
Ich bedauere es ein bisschen, dass sie wahrscheinlich keine Zeit hatten die aktuelle Single Y zu proben und auf die Bühne zu bringen. Das wäre für mich persönlich nochmal das nächste Level gewesen, aber letztlich ist das auch wieder Meckern auf hohem Niveau, was ich damit betreibe.
Zu meiner, doch recht großen, Überraschung entschieden sich CHAOSBAY ihr Album Asylum, wie schon auf ihrer Tour, komplett zu spielen. Das haben sie auch ohne viel Aufhebens, aber dafür mit umso mehr Spielfreude auch getan und ich denke, dass man zu Recht sagen kann, dass es beim Publikum sehr gut ankam.
Ich kann es nur immer wieder sagen: Wer die Chance hat, CHAOSBAY live zu erleben, sollte diese Chance unbedingt nutzen! Die nächste Tour ist ja bereits schon angekündigt!

SOULSPLITTER
Der Headliner und auch Highlight des Abends waren aber unbestritten SOULSPLITTER.
Ich hatte sie letztes Jahr schon einmal live erlebt und war enorm gespannt, wie das neue Album Connection nun im Vergleich zu dem mir bereits bekannten Vorgänger Salutogenesis sein würde.
Nach einer kurzen, etwas verhaltenen Ansage, begann eine musikalische Reise, die ich nur als absolut fesselnd beschreiben kann. Die Band präsentierte sich wesentlich metallastiger, aber nicht weniger emotional, als ich sie kennengelernt hatte. Die Interaktion mit dem Publikum ist zwar, meines Erachtens nach, noch ausbaufähig, aber jeder Einzelne in diesem Ensemble hat sich buchstäblich die Seele aus dem Körper gespielt.
Die experimentell-atmosphärischen Sounds wurden enorm gefühlvoll umgesetzt und insgesamt haben SOULSPLITTER im Vergleich zum letzten Jahr einen enormen Sprung in Sachen Live-Performance getan.
Dieses hier präsentierte Album hat mich an Stellen abgeholt, von denen ich gar nicht wusste, dass man mich mit sowas catchen kann.
Wenn ich der Band aber noch einen Rat geben könnte, dann wäre es vermutlich, dass sie darauf achten sollten nicht allzu lange Pausen zwischen den einzelnen Songs zu lassen. Das hat mich dann hin und wieder etwas rausgebracht.
Insgesamt hat es sich aber voll und ganz gelohnt an diesem Abend im Werk2 dabei sein zu können. Wer auf der Suche nach etwas Besonderem im Metal ist, der wird bei SOULSPLITTER definitiv auf seine Kosten kommen!
Checkt also auf jeden Fall das neue Album aus!

2 Kommentare zu „Musik verbindet – SOULSPLITTER Albumshowcase“