Metalcore meets Party: STESY im Interview

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Wenn man im Duden nach „Partystimmung“ sucht, dann stehen die Chancen gut, dass ihr dort ein Bild der Österreicher von STESY findet. Die aufstrebende Band hat es sich zum Ziel gesetzt die Metalcore-Szene aufzumischen! Irgendwo zwischen Neon-Westen, Flachwitzen und aggressiven Vocals haben sich Chris und Mario die Zeit genommen und mir ein paar Fragen beantwortet. Zusätzlich gibts hier auch einen kleinen Sprachguide zur richtigen Aussprache des Bandnamens. 

Danke auch wieder an lightinmirror.de für die coolen Bilder!

STESY; Pic by lightinmirror.de (c) 2022

Shieldmaiden’s Voice: Wenn ihr eure Musik in drei Worten beschreiben müsstet, welche wären es?

Chris: Energiegeladen, lustig…

Mario: Party!

SV: Was bedeutet eurer Bandname?

Chris: Da könnten wir jetzt sehr weit ausholen. Der Name per se hat keine Bedeutung, es ist lediglich die Verkürzung unseres ersten Bandnamens, der „Stendhal Syndrome“ war. Man merkt schon, dass da niemand eine Ahnung hat, was das eigentlich ist. Es bezeichnet den Rausch, den man bekommen kann, wenn man sich ein Kunstwerk anschaut. Das ist so eine Art Ekstase, in die man da verfällt. Das Problem ist nur, dass niemand weiß, was das ist, wie es geschrieben wird und wie man es ausspricht. Nichtmal wir wissen das!

Mario: Und dann sind die Wörter auch noch so lang. Wir wollten uns eigentlich komplett umbenennen und bandintern haben eh alle schon STESY gesagt, da ist es eben auch STESY geworden. Trotzdem weiß niemand, wie man es ausspricht! [alle lachen]

SV: Gibt es Songs, Alben oder Künstler, die euch maßgeblich beeinflusst haben?

Mario: Viel dabei sind THE BROWNING und BREAKDOWN OF SANITY, auch wenn die speziell nicht mehr so viel machen. Wir gehen ja in eine eher rauere Richtung des Metalcore, so ganz ohne Clean-Vocals und es ist BREAKDOWN OF SANITY sehr ähnlich. Alles, was die Synthesizer und das Elektronische angeht, kommt eher von ELECTRIC CALLBOY. Wir haben uns unsere Favoriten rausgesucht und mischen das. Das betrifft aber nur die neueren Sachen. 

Chris: WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER spielt auch eine Rolle. Wir wollten uns nicht komplett vergleichen, sondern wollen etwas eigenes machen. Ein paar Ideen schaut man sich aber dann doch ab und diese Bands waren beim aktuellen Songwriting sehr dabei. 

SV: Ihr habt es gerade schon angerissen und ich würde gerne noch näher darauf eingehen: Wie habt ihr euren aktuellen Stil gefunden? Ihr habt euch musikalisch ja schon sehr verändert. 

Mario: Mit dem Album Contrasts waren wir noch im Standard-Metalcore unterwegs. Wir haben aber gemerkt, dass es zwar Spaß macht, wir damit aber nicht wirklich weiterkommen. Es war eine Art Sackgasse. 2019 haben wir uns entschieden ein neues Album zu machen und im Zuge dessen haben wir den bandinternen Stimmen mehr Raum gegeben, die mehr Ambience und Techno einbauen wollten. 

Blaze wurde auf einer Hütte geschrieben und wir haben es einfach laufen lassen. Als erstes ist Sapphire, der Titeltrack entstanden. Mit diesem Song war dann klar, dass es Richtung Party und Electro gehen wird, ohne aber die Metalcore-Wurzeln zu ignorieren. Die meisten Trancecore-Bands sind sehr soft und mit vielen Clean-Vocals unterwegs und wir wollten unsere Metalcore-Stärken weiterhin ausspielen. 

Chris: Das hat auch viel mit unseren persönlichen Einstellungen zu tun. Metalcore ist von den Lyrics her sehr ernst und fokussiert sich sehr auf negative Aspekte. Genau das sind wir ja gerade nicht, wir albern gerne herum. Wir verbreiten auch einfach gern gute Laune! Die Lyrics von Sapphire waren dann auch improvisiert. Es soll einfach Spaß machen und deswegen haben wir auch im eigentlich Englischen Song einen deutschen Flachwitz eingebaut. Warum auch nicht? Das hat bisher niemand gemacht und wir haben es jetzt einfach gemacht, weil wir das wollten.

Mario: Früher hatten wir in der Band auch die Haltung „Das können wir nicht machen!“ oder „Das macht man nicht!“ und das haben wir auch komplett geändert. So kamen wir dann auch zu unserem Stil.

Chris: Jede Idee zählt, egal, wie dumm sie vielleicht ist!

SV: Also getreu dem Motto: „Die Frage ist nicht ‚Warum‘, sondern ‚Warum nicht?‘!

Beide: Genau!

STESY; Pic by lightinmirror.de (c) 2022

SV: Lasst uns aber noch auf Blaze zu sprechen kommen. Alle Songs dieses Albums tragen die Namen von Edelsteinen. Gibt es dahinter einen tieferen Sinn?

Chris: Oh, das wissen die anderen in der Band selbst auch nicht! Ich habe nach etwas farbenfrohem gesucht, aber einfach die Regenbogenfarben zu nehmen war mir zu simpel. Edelsteine sind ja auch cool und dann habe ich mich an meine Yu-Gi-Oh! Karten erinnert, bei denen es ja diese Crystal Monsters gab. Da gabs Emerald Turtle, Saphir-Pegasus und einiges mehr. Ich habe diese Karten früher sehr geliebt und wir haben bandintern auch darüber gesprochen, ob ich das machen darf.

Mario: Halt! Wir haben besprochen, ob wir Edelsteine nehmen! Dass das von Yu-Gi-Oh! Karten kam, wussten wir nicht!

Chris: Aber Onyx gibts bei Yu-Gi-Oh! zum Beispiel nicht! Aber jetzt ist ja auch egal! Wir wollten einfach eine durchgehende Thematik haben und anfangs wollten wir jeder Farbe eine Emotion zuordnen können. Also sowas wie Grün für Neid etc. Im Endeffekt hat sich das dann nicht durchgesetzt. Der Denkprozess war dann etwa: „Wo ist der Wal-Witz drin? In dem Song! Der Wal lebt im Wasser, Wasser ist blau und deswegen wird das der Song Sapphire“.

An sich ist das alles echt cool, allerdings haben wir das Problem, das keiner weiß, welches Lied welches ist.[lacht]

STESY; Pic by lightinmirror.de (c) 2022

SV: Ihr habt auch gesagt, dass ihr weg von den ernsten Metalcore-Messages wollt. Was sind denn dann Messages, die ihr mit eurer Musik rüberbringen wollt?

Chris: Keine Message! Wir versuchen uns auch politisch überall herauszuhalten.

Mario: Unsere Message ist eigentlich: „Kommt zu unseren Shows und habt Spaß!“

Chris: Genau! Lebt im Jetzt und habt Spaß! Die Leuten sollen schon nach einem Song wissen, wer wir sind, was wir machen und das ist uns in unserer Musik wichtig. 

SV: Wenn ihr so in die Zukunft schaut, was sind Ziele, die ihr in den nächsten Jahren erreichen wollt?

Chris: Vielleicht überleben? 

Mario: Wir haben Songs geschrieben und teilweise auch aufgenommen. Ein paar Musikvideos haben wir auch schon gedreht.

Chris: Wir hoffen natürlich auch auf Wachstum der Fanbase und auf viel mehr Live-Auftritte. 

Mario: Wir spielen ja auch sehr viele Shows in Deutschland. Die Leute hier sind sehr offen für junge Bands und da wollen wir ansetzen. Im Idealfall wäre auf Tour gehen, am Besten mit einer größeren Band, auch super.

SV: Wenn ihr noch eine Message an eure Fans richten könntet, welche wäre es?

Chris: GETRÄNKEUNFALL, meine Damen und Herren! Bis zum Umfallen!

SV: Getränkeunfall?

Mario: Das ist sein Wort für „Vollrausch“

SV: Was für ein Schlusswort!

Wirklich wahr! Wenn ihr mehr von den sympathischen Österreichern hören will, dann schaut doch mal bei Youtube und Spotify. Checkt auch mal ihren Merch-Store!

STESY; Pic by lightinmirror.de (c) 2022

1 Kommentar zu „Metalcore meets Party: STESY im Interview

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