Über Geld reden wir nicht! KAMBRIUM im Interview

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Du suchst nach mehr Rockharz? Wie wärs mit meinen Tagesbericht zu Tag 1, Tag 2, Tag 3 und Tag 4?

Wenn ich sage, dass Rockharz immer wie nach Hause kommen ist, dann ist das nicht gelogen. Nicht nur, weil ich aus der Gegend stamme, sondern auch, weil man dort immer wieder liebgewonnene Menschen trifft. Zu dieser Gruppe Menschen zählen für mich auch die Jungs von KAMBRIUM. Beim Rockharz 2017 habe ich sie kennenlernen und interviewen dürfen und es ist eine wahre Freude ihren Weg zu verfolgen. Klar, dass ich sie mir dieses Jahr auch wieder schnappen musste. Lest nun, wie sie ihren Auftritt erlebt haben und ob sie jemals ein Konzeptalbum über Regenschirme machen würden!

Vielen Dank auch wieder an lightinmirror.de für die genialen Bilder!

Große Fan-Liebe im Pit bei KAMBRIUM @Rockharz 2022; Pic by lightinmirror.de (c) 2022

Shieldmaiden’s Voice: Was ist das für ein Gefühl die Rockharz-Bühne schon zum zweiten Mal gerockt zu haben?

Jan: Ein sehr gutes, weil wir dieses Mal wussten, was auf uns zukommt und wir deswegen auch wussten, wie wir uns vorbereiten müssen. Dadurch haben wir, in meinen Augen, eine bessere Show gemacht.

Maxi: Das stimmt! Es war auch mehr ein Gefühl von nach Hause kommen.

Jan: Absolut! Beim ersten Mal war noch alles neu und wir kannten es vorher nur von der anderen Seite. Wir hatten vielleicht auch ein bisschen Welpenschutz. Mittlerweile werden wir hier ein bisschen ernster genommen und werden nicht nur als die regionale, kleine Band gesehen.

SV: Dem stimme ich zu! Den Leuten hat es ja auch augenscheinlich sehr viel Spaß gemacht. War es für euch eigentlich sehr teuer euren eigenen Fan-Club hier zu engagieren, der euch anfeuert?

Maxi: Über Geld reden wir jetzt nicht! Aber wir mussten drei verschiedene Busunternehmen anschreiben, ehe wir eines gefunden haben, das sich in der Lage sah diese Situation zu bewältigen.

SV: Wie hat es sich für euch angefühlt, dass die Leute trotz der frühen Zeit schon da waren?

Jan: Ich finde es immer krass, wenn die Leute früh aufstehen, nur um uns zu sehen. Wer selbst auf Festivals geht, weiß, dass die Bands die einen interessieren frühestens 15:00 spielen. Wenn die Leute dann um 12 auftauchen, nur ums zu sehen, ist das echt krass!

Maxi: Ich fühle da unglaubliche Dankbarkeit. Es ist ein geniales Gefühl in die feiernden Gesichter zu schauen, egal, ob es einem bekannte oder unbekannte Menschen sind. In die Menge zu lächeln und dieses Lächeln zurückzubekommen ist einfach mega!

Jan: Außerdem haben wir etwas, was die Headliner nicht haben und das darf man nicht unterschätzen: Wir sehen, wie das Infield geöffnet wird und alle hinein stürmen. Bei den Headlinern sind die Leute ja schon alle da. Zu sehen, wie die Leute reinkommen, ist richtig genial!

SV: Welche eurer Songs kommen beim Publikum eurer Meinung nach am besten an? Sind es eher die „Alten“ oder eher die vom Synthetic Era Album?

Maxi: Puuuuh… Böse Frage…

Jan: Ich glaube, die Songs von Dawn of the Five Suns kommen am besten an, oder?

Maxi: Dawn ist mega, weil die Leute da mitmachen können. Aber die [Seasons of the] Sea Witch ist auch einfach ein Klassiker.

Jan: Ich glaube, an die neuen Sachen müssen sich viele noch gewöhnen.

Maxi: Ja, aber ich denke, dass Leute, die nicht so auf harten, klassischen Metal stehen, finden darüber vielleicht einen Zugang. Nightly Beast Mode ist da ein gutes Beispiel, das schicke ich auch immer Leuten, wenn ich von unserer Band erzähle. 

Jan: Bei den Autogrammstunden frage ich die Leute auch immer, ob sie uns zum ersten Mal gesehen haben und die Leute, die uns hier beim Rockharz gesehen haben, haben vorwiegend Synthetic Era Songs gehört und fanden es total geil.

Maxi: Es ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Unsere Fans der ersten Stunde lieben uns natürlich für unsere früheren Alben, aber als KünstlerIn willst du dich natürlich auch weiterentwickeln. Es ist ein Spagat zwischen dem alten und dem neuen.

Martin/KAMBRIUM @Rockharz 2022; Pic by lightinmirror.de (c) 2022

SV: Seit unserem letzten Interview ist ja auch ein bisschen Zeit vergangen, Synthetic Era ist in der Zeit ja erschienen. Wie war eure Reise mit diesem Album bisher?

Jan: Durch Corona konnten wir ja nicht wirklich viel damit machen. So eine richtige Reise gab es also nicht. 

Maxi: Wir haben eher Privates gemacht, weil mit der Band ja gar nicht viel ging. 

Jan: Ich hab auch ein bisschen das Gefühl, dass das Album unter dem Radar veröffentlicht wurde. 

Maxi: Absolut, es kamen so viele Alben heraus, weil die Bands die Zeit dazu hatten und es war hier und da vielleicht auch einfach ein bisschen viel für die Menschen. 

Jan: Uns wurde auch viel gesagt, wann wir veröffentlichen oder nicht veröffentlichen sollen, weil eben so viele andere Bands an bestimmten Daten selbst neue Alben am Start hatten. Es war super schwer. Man ist da fast schon ein bisschen in Bedrängnis geraten, weil super viele Bands neues Material rausgehauen haben. 

SV: Würdet ihr sagen, dass die Pandemie euch nachhaltig geschadet hat?

Jan: Nein, wir wurden sogar gestärkt, weil wir durch die Pandemie sogar durch den deutschen Staat gefördert wurden. Unser Album hat von dieser Förderung definitiv profitiert. Durch die Pandemie lag die Fördersumme sogar noch höher, als sie ohne Pandemie gewesen wäre. 

Maxi: Die interessantere Frage ist da eher, wie unsere pandemiebedingten Ausfälle ausgeglichen werden konnten. Wir hatten durch die Förderung ja quasi keine Produktionsausgaben, wie etwa für Mietwagen oder so, war das Album letztes Jahr gut machbar.  

Jan: Wir sind auf jeden Fall nicht geschwächt aus der Pandemie herausgegangen.

SV: So wie ich euch kenne, arbeitet ihr ja bestimmt schon an neuen Sachen. Was sind Themen, die ihr auf keinen Fall bearbeiten würdet?

Jan: Lateinamerikanische Musik mit Percussion-Einlagen!

Maxi: Ich hätte jetzt „Zweiter Weltkrieg“ gesagt, SABATON gibts ja schon. 

Jan: So völlig absurde Themen würden wir nicht machen…

Maxi: Space Ninjas with Laser Eyes…?

SV: Ne, das machen VICTORIUS ja schon!

Jan: Konzeptalbum über Regenschirme wäre auch nichts, was wir machen würden!

SV: Als Aprilscherz hattet ihr ja das Urzeitmenschen-Thema, das fand ich persönlich auch nicht schlecht!

Beide: Dazu sagen wir auch nichts!

Maxi: Wir arbeiten gerade an mehreren Sachen, aber mehr können wir noch nicht sagen.

Jan/KAMBRIUM @Rockharz 2022; Pic by lightinmirror.de (c) 2022

SV: Welche Ziele hofft ihr noch in den nächsten Jahren erreichen zu können?

Maxi: So! Wie viel Platz hast du?

Jan: Echt? Mir fällt nämlich spontan nichts ein…

Maxi: Whaaaaat? Also! Erstmal sollten wir mit Reaper Entertainment ein bisschen enger werden.

Jan: Mir würde es schon reichen, wenn Festivals einfach antworten würden…

Maxi: Kurz gesagt: Mehr Festivals, mehr Fans, mehr Bier, mehr Spaß, mehr Alben, mehr Videos. Wir arbeiten vor allem auch daran mehr Gigs zu bekommen. 2019 lief es so gut und dann brach halt erstmal alles zusammen und das merkt man. Viele Veranstalter, die wir anschreiben, sagen, dass sie erstmal schauen müssen, ob sie überhaupt etwas veranstalten können. Ich denke, dass es ab 2023 dann besser gehen wird. Dass Festivals wieder stattfinden, ist, denke ich, ein gutes Zeichen!

Jan: Was man aber auch nicht vergessen darf, ist, dass wir auch an uns arbeiten. Wir nehmen jede Probe auf und zwei bis drei Wochen später wird uns diese Probe von Karsten um die Ohren gehauen und dann wird uns gesagt: „Da ist ein Fehler, da ist ein Fehler, schaut euch das da nochmal an!“

Maxi: Karsten hat halt auch das Ohr dafür. Es klingt erstmal fies und gemein von ihm, aber…

Jan: … er sagt das dann immer sehr diplomatisch! Er sagt dann immer: „Das möchte ich mit euch dann nochmal durchgehen!“

Maxi: Das ist wie zur Direktorin gerufen zu werden! Du weißt, du hast irgendwas falsch gemacht, aber du weißt nicht, was!

SV: Und ich will euch auch nicht weiter quälen! Was ist etwas, was ihr in einem Interview schon immer mal sagen wolltet, aber noch nie die Chance dazu hattet?

Maxi: Oh mein Gott, Jan! Ich liebe dich und ich liebe die anderen Jungs!

Jan: Das, was Maxi sagt!

Genau Leute! Haltet euch immer an das, was Maxi sagt! Solltet ihr nicht genug von KAMBRIUM kriegen können, dann checkt doch mal ihre Live-Termine aus. Die Jungs haben übrigens auch einen sehr coolen Merch-Shop! Das Synthetic Era Shirt leuchtet sogar im Dunkeln!!!!

Maxi/KAMBRIUM @Rockharz 2022; Pic by lightinmirror.de (c) 2022

1 Kommentar zu „Über Geld reden wir nicht! KAMBRIUM im Interview

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