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In der Vorbereitung auf das Rockharz höre ich mir immer jede Band, die spielen wird, um eine Liste zu erstellen, wen ich gerne interviewen würde. Auf Anhieb in meinen Top 3 gelandet sind die Gießener von APRIL ART. Das Auftreten, der musikalische Stil und die pure Energie, die das Quartett verbreitet, sind richtig ansteckend! Umso genialer, dass es mit dem Interview tatsächlich geklappt hat. Lest gerne selbst, was die Band so erzählt hat!
Die Bilder sind, wie immer, von lightinmirror.de! Vielen Dank dafür!

Shieldmaiden’s Voice: Wenn ihr APRIL ART in drei Worten beschreiben müsstet, welche wären es?
Lisa: Energie!
Chris: Rot
Lisa: Spaß!
SV: Wie kamt ihr auf den Namen APRIL ART?
Lisa: Das ist eigentlich eine ganz unspektakuläre Geschichte. Wir haben uns damals im April gegründet und zu der Zeit gab es sehr viel Deutsch-Pop-Kram, wozu wir den Gegentrend schaffen wollten. Wir wollten richtige Kunst machen und so kamen wir zu APRIL ART.
SV: Wie ist dann den Bezug zur roten Farbe entstanden? Wie kamt ihr darauf?
Lisa: Das ist tatsächlich erst vorletztes Jahr während der Pandemie entstanden. Durch meine roten Haare hatten wir immer schon irgendwie einen Bezug zu dieser Farbe und ich habe irgendwann Kostüme geschneidert, die zwar in der Grundfarbe schwarz waren, wo ich mich aber in den Farbakzenten ausgetobt habe. Dann kam die Aktion „Alarmstufe Rot“, der wir den Song Break the Silence gewidmet haben und da war uns klar, dass wir rote Klamotten tragen müssen. Wir fanden das dann so geil und es kam auch so gut an, dass wir uns entschieden haben es beizubehalten!
SV: Was sind eure wichtigsten musikalischen Inspirationen?
Ben: KORN, PAPA ROACH…
Chris: I PREVAIL, FALLING IN REVERSE… Um nur einige zu nennen. Es gibt da natürlich noch viele mehr, aber es ist eine Mischung aus neumodischem Metalcore und den typischen 2000er Nu-Metal-Größen.
SV: Euer aktuelles Album heißt Pokerface. Was macht dieses Album zu etwas Besonderem?
Lisa: Wir haben dieses Album komplett alleine geschrieben und produziert. Julian ist ja neu in die Band gekommen und es war klar, dass es ein neuer Abschnitt für uns und für die Band wird. Wir arbeiten als Band sehr eng zusammen und da ist es ein großer Schritt, wenn jemand anderes in die Band kommt. Wir vier haben uns dann also eingeschlossen und uns vorgenommen das beste Album der Welt zu schreiben. Es war einfach eine mega geile Zeit, weswegen es uns auch wichtig, dass da niemand von außen rankommt, das sollte unser Baby werden. Auch die aktuelle Zeit war ein Faktor beim Schreiben: Wir sind im Klimawandel, wir haben gerade eine Pandemie hinter uns oder sind vielleicht noch mittendrin, der Ukraine-Krieg und wir wollten ein Zeichen setzen, indem wir etwas Positives in die Welt bringen. Genau das transportiert dieses Album. Wir wollten damit unserem Publikum Kraft und Mut geben. In diesen Zeiten ist es wichtig nicht den Mut zu verlieren und nicht an all den Ereignissen zu zerbrechen.

SV: Das Stichwort Pandemie ist gerade schon gefallen: Welchen Einfluss hatte die Pandemie auf das Album und auf die Arbeit in der Band?
Lisa: Die Pandemie hat uns in der Band extrem eng zusammengeschweißt und auch die Band extrem geprägt, weil wir uns nicht gerne unterkriegen lassen wollen. Man hat immer die Gelegenheit sich zum Opfer der Geschichte machen zu lassen und das wollten wir gerade nicht und haben uns gedacht: „Jetzt erst recht!“. Wir haben immer nach vorne geguckt und immer geschaut, was wir machen können und nicht darauf geachtet, was wir nicht machen können.
Chris: In der Zeit hatten wir auch die Gelegenheit zu schauen, wer wir jetzt sind und wer wir sein wollen. Die Zeit haben wir uns genommen und konnten uns auch extrem weiterentwickeln. Wir haben alles über den Haufen geworfen und haben genau festgelegt, wohin unsere Reise gehen soll, wie unser Sound sein soll, welche Message transportiert werden soll und wie wir nach außen hin wirken wollen. Das hat uns extrem gut getan, weil wir keine Shows spielen mussten, was für die meisten Bands natürlich scheiße ist, aber wir konnten uns so ein ganzes Jahr lang mit unserem Image, unserem Style und unserer Message beschäftigen. Die Zeit haben wir gut genutzt!
SV: Das habt ihr absolut! Das Album ist ja auch sehr tight geworden! Wie fühlt es sich in dem Kontext für euch an jetzt endlich wieder auf der Bühne stehen zu können?
Lisa: Unbeschreiblich! Es war auch heute beim Rockharz einfach wie im Film! Man kommt hierher und sieht die anderen Bands beim checken und die Crew macht ihre Arbeit und alle sind irgendwie glücklich. Jeder strahlt, jeder freut sich, dass es wieder stattfinden kann und das ist eine ganz tolle Aura und Atmosphäre!
Chris: Es ist wie eine große Familie!
Lisa: Wir waren ja jetzt gerade auch auf Tour mit ENSIFERUM, die wir gestern getroffen haben und die Mercherin ist hier, der Techniker ist hier, wir treffen Leute, die wir kennen, die wir auf anderen Festivals gesehen haben. Es ist einfach so schön, dass man wieder zusammenkommt und einfach wieder Musik machen kann!
Julian: Es ist auch eine Erleichterung, weil man nicht wusste, wie lange es noch dauern wird und ob es noch einen abgesagten Festivalsommer geben wird. Dass es jetzt wieder losgeht und wieder so ist, wie vorher, ist einfach sehr befreiend und geil!
SV: Wie fandet ihr euren Rockharz-Auftritt? Es war ja immerhin euer erster!
Alle durcheinander: Hammer! Richtig krass! Die Leute! Immer wieder gerne!
Lisa: Es war so geil! Die Crowd war der Hammer! Es war magic! Wir haben ja schon 13:15 gespielt und das war ja eigentlich frühmorgens für ein Festival und die Leute sind so hart mitgegangen und hatten Spaß! Es war ein genialer Schlagabtausch.
Chris: Es war auch so viel los! Wir haben im Vorfeld gedacht, dass es cool wäre, wenn der Platz ein bisschen gefüllt wäre, aber wir kamen raus und da waren so viele Menschen! Open Air Festival Feeling, strahlende Gesichter und Vollgas! Es war einfach tierisch!

SV: Was steht für euch dieses Jahr noch so an? Für euch steht ja auch eine Tour an. Wo wird die euch hinführen?
Ben: Oh, das ist Wilhelmshaven, Köln, Aschaffenburg, Berlin und Hamburg.
Lisa: Genau! Das sind die Dates, alles weitere steht auch auf unserer Website, schaut da also gerne mal rein! Wir freuen uns sehr darauf viel live zu spielen, denn das ist das, was wir sehr gut können!
SV: Wie kann man euch bei dem, was ihr macht oder was ihr vorhabt, am Besten unterstützen?
Lisa: Am Besten kann man uns unterstützen, indem man all seinen Freunden erzählt, wie geil das ist, zu unseren Konzerten kommt, unsere Musik hört, uns streamt und sich unsere Musik bei den Radios wünscht.
Ben: Genau! Ruft bei den Sendern an und sagt: „APRIL ART sind so geil, spielt die doch mal bitte!“
Lisa: Wir freuen uns über jeden, der unsere Musik feiert, wir feiern die Leute dann genau so ab. Wichtig ist auch Social Media und da alles liken, teilen und kommentieren! Da freuen wir uns auch immer riesig und wir versuchen auch immer alle Nachrichten und Kommentare zu beantworten. Das ist uns enorm wichtig, weil wir viel Wert auf Fanbindung legen. Wir machen auch regelmäßig Fanaktionen, bei denen man coole Dinge gewinnen kann und da versuchen wir auch etwas zurückzugeben.
Chris: Wir machen Social Media auch selber, da gibt es niemanden, der das übernimmt. Wenn die Nachrichten kommen, sehen sie wir alle und freuen uns auch immer darauf zu antworten.
SV: Richtig coole Sache! Leider kommen wir auch schon zum Ende. Wenn ihr eine Message an eure Fans senden könntet, welche wäre es?
Chris: Bleibt ihr selbst, seid euch selbst treu…
Lisa: …glaubt an eure Träume und geht denen nach! Lasst euch auf keinen Fall von irgendwem irgendwas erzählen, dass ihr irgendwas nicht könnt! Und vor allen Dingen auch nicht von euch selbst! Das haben wir die letzten Jahre extrem gemerkt und das vor allem während der Pandemie. Es gibt immer einen Weg und wenn ihr etwas wollt, dann findet ihr den auch!
Damn! Was ein cooles Schlusswort an der Stelle! Wenn ihr die Musik von APRIL ART auch so sehr feiert, wie ich, dann besucht sie doch mal auf Tour oder gönnt euch was aus ihrem Merch-Store! Letzteres kann ich ebenfalls wärmstens empfehlen, die Shirts sind sehr nice!

1 Kommentar zu „Modern, Ausgefallen, Cool: Ein Interview mit APRIL ART“