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Wenn du nicht genug vom Rockharz kriegen kannst, dann schau doch mal in meine Berichte zu Tag 1, Tag 2, Tag 3 und Tag 4 rein!
Wir wir alle wissen, hat Social Media so seine Vor- und Nachteile. Für mich sind diese Kanäle auch ein nützliches Werkzeug, um aufstrebende KünstlerInnen und Bands zu entdecken. Eine solche Künstlerin ist Melissa Bonny, deren Content schon immer sehr interessant war. Nicht abwegig also, dass ich besonders interessiert war, als sie ihr neuestes Bandprojekt ankündigte. Jetzt, etwa drei Jahre später, hatte ich endlich die Gelegenheit die Vier während ihres Aufenthalts beim Rockharz zu interviewen. Viel Spaß beim Lesen, was diese Band zu sagen hat und wie sie es geschafft haben in zwei Jahren drei Alben zu veröffentlichen!
Vielen Dank auch wieder an lightinmirror.de für die genialen Bilder!

Shieldmaiden’s Voice: Wenn ihr AD INFINITUM in drei Worten beschreiben müsstet, welche wären es?
Melissa: Modern Symphonic Metal!
Korbinian: Ja, daran habe ich tatsächlich auch gedacht! Es ist Modern Symphonic Metal!
Adrian: Nicht „energetisch“ oder „verträumt“?
Korbinian und Melissa: Nein, es ist Modern Symphonic Metal!
SV: Was unterscheidet eure Band von anderen Bands des gleichen Genres?
Korbinian: Nun… zunächst einmal haben wir eine achtsaitige Gitarre…
Melissa: … die kopflos ist!
Korbinian: Die kopflos ist! Das sieht man im Metal nicht häufig, manche Bands benutzen siebensaitige Gitarren, aber mit acht Saiten kann man noch tiefer gehen als nur mit sieben. Der Sound ist sehr modern und ein bisschen djentig and ich denke, dass das sonst nicht Teil des Repertoires anderer Symphonic Metal Bands ist. Was uns außerdem von anderen unterscheidet, ist Melissas Screaming, was ungewöhnlich in unserem Genre ist.
Melissa: Wir haben ein paar Elemente aus dem Modern und dem Death Metal übernommen, die uns aggressiver, jünger und frischer klingen lassen.
Adrian: Wir haben trotz allem aber eine klassische Songstruktur, die es Menschen einfach macht Zugang zu den Hooks zu finden. Man wird nicht durch große orchestrale Parts überfordert, es wird mehr Fokus auf den Klang der Band gelegt und das ist ein guter roter Faden, der sich durch unsere gesamte Musik zieht. Es gibt symphonische Elemente, aber der Kern ist nach wie vor gutes und hartes Songwriting.
SV: Ihr habt 2020 und 2021 jeweils ein Album veröffentlicht, 2020 sogar zwei, wenn man Chapter I Revisited mitzählt, was ein wirklich hoher Output für eine Band ist. Wie habt ihr das geschafft?
Adrian: Kein Schlaf… [alle lachen]
Korbinian: Wir hatten nicht wirklich eine Wahl. Die Pandemie begann genau als wir im März 2020 das erste Album veröffentlicht haben. Einige Touren und Festivals waren geplant und wegen der Lockdowns ist dann nichts passiert. Daraufhin haben wir Chapter I Revisited veröffentlicht und als das draußen war, haben wir auch schon mit der Arbeit an Chapter II – Legacy begonnen. Wir hatten nichts zu tun, also mussten wir kreativ sein.
Melissa: Es war unser Weg mit den Fans, die wir gerade gewonnen hatten, verbunden zu bleiben. Normalerweise veröffentlicht man ein Album, mit dem man dann auf Tour geht und wo man dann die Menschen treffen und mit ihnen zusammen Erinnerungen schaffen kann. Wir konnten das mit unserem ersten Album nicht machen und wir wollten unseren Fans mehr Material bieten und sie so auch durch die Pandemie begleiten. Dadurch sind wir in deren Leben präsent geblieben und haben unsere Zeit so gut es ging genutzt.

SV: Das ergibt Sinn! Was sind Botschaften, die ihr in eurer Musik transportieren wollt? Welche sind euch am Wichtigsten?
Melissa: Fun!
Korbinian: Versucht ihr selbst zu sein. Das ist eine generelle Sache. Versucht authentisch zu bleiben und seid interessiert an Literatur und historischen Geschehnissen und Personen.
Melissa: Wir schreiben Musik, die sich nicht streng an ein bestimmtes Genre hält. Wir haben viele Einflüsse aus unterschiedlichen Bereichen und sind sehr offen, was das angeht. Wir finden Inspiration in Genres, die vom Metal entfernt sind und wir bringen das in unsere Musik ein, weil uns die Elemente gefallen. Deswegen denke ich, dass die Botschaft, die wir unseren Hörern vermitteln wollen, ist, dass wir weltoffen mit allem umgehen und wir einfach wollen, dass man Spaß mit unserem Verständnis von Musik hat.
SV: Ihr seid außerdem eine internationale Band. Wie hat die Pandemie das Songwriting, von dem gerade die Rede war, beeinflusst?
Melissa: Das hat es nicht wirklich beeinflusst, weil wir ohnehin remote arbeiten. Wir haben über das Internet Ideen ausgetauscht und es hat unsere Arbeit nur dann direkt betroffen, als wir Videos, Bilder und anderen Content shooten wollten. wo wir tatsächlich in persona zusammenkommen mussten. Das war sehr kompliziert! Wir waren unsicher, was Transport, Lockdowns, Grenzübertritte und die ganzen unterschiedlichen Beschränkungen anging.
SV: Wie fühlt es sich da für euch an endlich auf der Bühne stehen zu können?
Korbinian: Es ist genial! Es ist das beste Gefühl, das es gibt! Wir haben wortwörtlich Jahre davon geträumt, dass wir unsere Songs einem Publikum präsentieren können! Das Rockharz ist eine mega Gelegenheit dafür!
SV: Was war euer Eindruck von eurem Auftritt heute bei diesem Festival? Wie war das für euch?
Niklas: Es war sehr, sehr gut! Wir waren anfangs etwas unsicher, weil es 20min vor unserem Auftritt anfing zu regnen und niemand wusste, ob das Wetter halten würde. Schlussendlich hat es super viel Spaß gemacht und die Sonne kam sogar raus! Wir haben in lachende Gesichter von Menschen geschaut, die unsere Musik genossen, unseren Vibe geteilt, mit ihren Händen geklatscht und die herumgesprungen sind. Es war eine absolut erfüllende Erfahrung und ein war ein wahnsinniger Gig! Definitiv etwas, an das ich mich noch lange erinnern werde!
Melissa: Es war verrückt so viele Menschen zu sehen, die unsere Song mitgesungen haben oder an unserer Musik interessiert waren. All diese Metalheads vor der Bühne zu sehen, von denen wir auch nicht wussten, ob sie da sein würden, war eine wundervolle Überraschung!
SV: Habt ihr Tour-Pläne für dieses Jahr?
Melissa: Die haben wir tatsächlich! Im Herbst gehen wir auf eine große Tour mit AMARANTHE, BEYOND THE BLACK und BUTCHER BABIES, die uns durch ganz Europa führen wird und auf die wir uns sehr freuen.
Korbinian: Und danach haben wir in Süddeutschland, genauer gesagt in Schwäbisch-Gmünd, zu Weihnachten eine Show, die sowas wie unsere Jahresabschlussfeier werden wird.
SV: Warum sollten die Leute euch live sehen?
Melissa: Die Leute sollten zu unseren Shows kommen, weil wir so viel Spaß an den Interaktionen mit ihnen haben und die Energie springt von der Bühne auf das Publikum und zurück auf die Bühne und wieder auf das Publikum und immer so weiter. Es ist einfach eine andere Interaktion im Vergleich zu dem bloßen Hören des Albums.
Adrian: Wir versuchen immer eine sehr, sehr gute show Abzuliefern, die unseren hohen Standards genügt und da investieren wir auch sehr viel hinein.

SV: Welche Songs spielt ihr live am Liebsten?
Alle gleichzeitig: AFTERLIVE!! [alle lachen]
Korbinian: Und auch Into the Night!
Melissa: Und Animals!
Niklas: Und Your Enemy!
SV: Was wäre der beste Weg, um euch zu unterstützen?
Korbinian: Wichtig ist, dass man zu unseren Konzerten kommt. Wenn man kann, wäre es gut die CD zu kaufen, also wirklich zu kaufen und es nicht nur auf Spotify zu streamen…
Melissa: …oder man macht beides!
Korbinian: Beides hilft sehr! Wenn man sehr, sehr gut zu uns sein will, kann man auch ein T-Shirt kaufen. Das hilft uns finanziell enorm. Das Wichtigste ist aber zu den Konzerten zu kommen, Spaß zu haben und die Musik zu genießen!
Melissa: Ich möchte noch ergänzen, dass es oft ein Missverständnis in Bezug auf den Kauf von CDs und das Streamen gibt. Für uns ist es gut, wenn die Leute unser Musik streamen, denn viele entdecken uns über den Algorithmus von Spotify. Wenn ihr uns zu einer Playlist hinzufügt, dann werden eure Freunde uns auch finden und deswegen bin ich sehr pro-Spotify.
Adrian: Schaut und teilt auch unbedingt unsere Youtube-Videos, denn Youtube ist auch toll.
Niklas: Es lohnt sich auch, weil wir immer tolle Aftermovies haben!
Adrian: Wir arbeiten sehr hart an dem Aufbau unseres Kanals und wir veröffentlichen zu jeder Show ein Aftermovie und die sind echt gut! Wir haben einen tollen Filmemacher, der uns begleitet.
Melissa: Wir versuchen immer auch dem Publikum zu zeigen, wie es ist mit uns unterwegs zu sein!
SV: Das ist sehr cool! Leider nähern wir uns schon dem Ende und ich habe eine letzte Frage: Wenn ihr euren Fans eine Message senden könntet, welche wäre es?
Korbinian: Wir können das Rockharz-Motto benutzen?
Melissa: Oh ja!
Korbinian: Metal, Beer and Best Friends! Das ist eine gute Message für heute!
Genial! Ich mein, was braucht man außer Metal, Bier und guten Freunden (und 1 Million Euro) denn noch? Falls ihr nicht genug von AD INFINITUM bekommen könnt, checkt doch mal die anstehende Tour aus und schaut im Merch-Store vorbei!
Wir haben es auch fast mit dem Rockharz-Content geschafft, ein Interview fehlt noch. Danach habe ich auch schon die nächsten coolen Sachen geplant. Bleibt gespannt!

1 Kommentar zu „Bis zur Unendlichkeit: Ein Interview mit AD INFINITUM“